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Polizei startet Kampagne zum Schutz vor falschen Polizisten

In der vergangenen Woche startete die Ortspolizeibehörde Bremerhaven gemeinsam mit vielen ortsansässigen Kreditinstituten und dem Verkehrsbetrieb Bremerhaven Bus eine Kampagne zum Schutz vor falschen Polizisten am Telefon. Sowohl auf Plakaten, Türschildern als auch über digitale Medien wird eindringlich vor der Betrugsmasche gewarnt. Die Aktion soll möglichen Opfern helfen, sich richtig zu verhalten und die Anzahl der Trickdiebstähle minimieren. Fragen beantwortet die polizeiliche Präventionsabteilung der Ortspolizeibehörde Bremerhaven unter der Telefonnummer 953-1123.
Trickbetrüger geben sich immer wieder am Telefon als Amtspersonen wie Polizisten oder Staatsanwälte aus. 
Vorwiegend bei älteren Menschen soll dabei die Herausgabe von Bargeld oder Wertsachen erzielt werden. Durch Anwendung eines technischen Tricks wird als Anrufer die Telefonnummer 110 oder die Rufnummer der örtlichen Polizeidienststelle im Display des Opfers eingeblendet. Unter Vorwänden, wie beispielsweise die Polizei habe Hinweise auf einen geplanten Einbruch, gelingt es den Betrügern immer wieder, ihren Opfern mittels geschickter Gesprächsführung glaubwürdig zu vermitteln, dass ihr Geld und ihre sonstigen Wertsachen zuhause nicht sicher seien. Ein Polizist in Zivil werde vorbei kommen, um das gesamte Geld und sämtliche Wertsachen "in Sicherheit" zu bringen. Ein anderer Vorwand ist, dass die Ersparnisse auf untergeschobenes Falschgeld überprüft bzw. Spuren gesichert werden müssten, ein Polizist komme vorbei und werde Geld beziehungsweise Wertsachen abholen. Oder die Opfer werden dazu aufgefordert, Geld und Wertsachen in Wohnortnähe abzulegen, damit die Polizei eine angebliche Verbrecherbande festnehmen könne. Auch auf die Konten und Bankdepots ihrer Opfer haben es die Betrüger abgesehen. Unter dem Hinweis, die Bankmitarbeiter seien korrupt, oder steckten mit den angeblichen Einbrechern unter einer Decke, sollen die Angerufenen ihr gesamtes Vermögen vom Kreditinstitut nach Hause holen und einem Unbekannten, der sich als Polizist ausgibt, übergeben, um es in Sicherheit zu bringen. Andere Betrugsopfer werden von der falschen Polizei am Telefon dazu aufgefordert, Geld zum Beispiel per Western Union ins Ausland zu überweisen, damit eine angebliche Betrügerbande festgenommen werden könne. Unter Umständen melden sich die Täter immer wieder bei ihren Opfern und setzen diese unter Druck, so dass diese am Ende nicht mehr klar denken können. Dabei gehen sie vollkommen skrupellos und erfindungsreich vor - je nachdem wie ihre Opfer reagieren. Sie erkundigen sich beispielsweise, ob diese alleine zuhause sind und fordern sie dazu auf, nur noch mit dem Handy zu telefonieren, so dass weder Angehörige noch die richtige Polizei benachrichtigt werden können. Die Telefonate können so lange dauern, bis ein Opfer zur Bank gegangen und Geld sowie Wertgegenstände an die Täter übergeben hat. Reagiert ein Opfer misstrauisch, wird es beispielsweise mit dem Hinweis, es behindere eine polizeiliche "Aktion", wenn es nicht mitmache oder es sei zur Mithilfe verpflichtet, um die "Täter" festnehmen zu können, eingeschüchtert: So gaben sich die Betrüger auch schon als Mitarbeiter des Bundeskriminalamts in "hochgeheimer Mission" aus. Hatten sich ihre Opfer bereits bei der richtigen Polizei gemeldet, weil sie misstrauisch geworden waren, kontaktierten die Täter ihr Opfer erneut, um es mit dem Hinweis, diese echte Polizei sei korrupt und würde die hochgeheime Operation des Bundeskriminalamts stören, zu verwirren. Dabei scheuten sich die Betrüger nicht, gefälschte Verpflichtungserklärungen zum Beispiel eines "informellen Mitarbeiters des Bundeskriminalamts" oder ähnliche Anschein-Dokumente zu verwenden, um ihr Opfer zu täuschen.
Tipps der Polizei: - Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder dazu auffordern, Geld oder Wertsachen herauszugeben. - Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizei-Notrufnummer 110 an. - Das tun nur Betrüger. Sind Sie sich unsicher, wählen Sie die Nummer 110. Benutzen Sie dabei aber nicht die Rückruftaste, da Sie sonst möglicherweise wieder bei den Betrügern landen, sondern wählen Sie die Nummer selbst. - Sie können sich aber auch an das örtliche Polizeirevier wenden. Erzählen Sie den Beamten von den Anrufen. Am besten ist, wenn Sie die Nummer Ihrer örtlichen Polizeibehörde sowie die Notrufnummer 110 griffbereit am Telefon haben, damit Sie sie im Zweifelsfall selber wählen können. - Geben Sie am Telefon keine Auskunft über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse oder andere sensible Daten. - Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich! - Öffnen Sie unbekannten Personen nicht die Tür. Ziehen Sie gegebenenfalls eine Vertrauensperson hinzu, z. B. Nachbarn oder nahe Verwandte. - Übergeben Sie unbekannten Personen kein Geld oder Wertsachen. In folgenden Fällen rät die Polizei, das Gespräch sofort zu beenden: Wenn... - Sie nicht sicher sind, wer anruft. - Sie der Anrufer nach persönlichen Daten und Ihren finanziellen Verhältnissen fragt, z. B. ob Sie Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände im Haus haben. - Sie der Anrufer auffordert, Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände herauszugeben, bzw. Geld zu überweisen, insbesondere ins Ausland. - Sie der Anrufer unter Druck setzt. - Der Anrufer Sie dazu auffordert, zu Fremden Kontakt aufzunehmen, z. B. zu einem Boten, der Ihr Geld und Ihre Wertsachen mitnehmen soll. - Glauben Sie Opfer eines Betrugs geworden zu sein? Wenden Sie sich sofort an die örtliche Polizeidienststelle und erstatten Sie Anzeige..


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