Das Hauptzollamt Bremen zieht Bilanz

Auf der heutigen Pressekonferenz in Bremerhaven stellte das Hauptzollamt Bremen seine Bilanz des Jahres 2017 vor.
Die Steuereinnahmen des Hauptzollamts haben mit 3,5 Milliarden Euro beinahe den Vorjahreswert erreicht. Bei den Einnahmen aus Zöllen und Einfuhrumsatzsteuer gab es gegenüber dem Vorjahr mit rund 2,5 Milliarden Euro eine positive Entwicklung. Die Einnahmen aus Verbrauch- und Verkehrsteuern hingegen gingen leicht zurück und lagen bei 1 Milliarde Euro. Die Differenzen liegen insgesamt im Rahmen einer normalen jährlichen Schwankungsbreite. "Die Einnahmen verdeutlichen auch in diesem Jahr die große Bedeutung der Hafenstandorte Bremerhaven und Bremen für den Zoll", so Jörg Winterfeld, Leiter des Hauptzollamts Bremen. Auffällig in der Bilanz ist die gegenüber den Vorjahren drastisch gestiegene Menge von fast 1,3 Tonnen an sichergestelltem Kokain.
Die moderne Röntgenanlage des Zollamts Bremerhaven Quelle: Zoll
Ursächlich war der Rekordfund im September letzten Jahres, als Fahnder des Zollfahndungsamtes Hamburg und Kontrollbeamte des Hauptzollamtes Bremen gemeinsam mit Hilfe modernster Röntgentechnik in der Freizone Bremerhaven über 1,1 Tonnen Kokain in einem Container aus Südamerika entdeckten. Es handelte sich dabei um die größte jemals in Bremerhaven sichergestellte Menge an Kokain mit einem Straßenverkaufswert von 200 Millionen Euro. "Die Sicherstellungsmengen des vergangenen Jahres wie auch die im Jahr 2018 bereits sichergestellten Kokainmengen zeigen, dass Bremerhaven wie auch andere europäische Überseehäfen zu den Haupteingangsorten für den weltweiten Kokainschmuggel nach Europa zählt", erläutert Winterfeld. Durch umfangreiche Ermittlungstätigkeiten zur Bekämpfung der Schwarzarbeit konnten im Jahr 2017 insgesamt 2700 Strafverfahren eingeleitet werden. "Gemessen an den Vorjahren ist diese Anzahl ein Spitzenwert und Folge der Konzentration auf Prüfungen in besonders sensiblen Bereichen und auf werthaltige Verfahren", führt Winterfeld aus. Durch die Schwerpunktsetzung zugunsten der Ermittlungstätigkeit musste die Anzahl an Prüfungen eingegrenzt werden. Die festgestellte Schadenssumme fiel daher folgerichtig mit 12 Millionen Euro um 5 Millionen Euro niedriger aus als im Vorjahr, ist aber letztlich dem spürbaren Anstieg offener Strafverfahren geschuldet. Jörg Winterfeld freut sich über die Bilanz seiner Schwarzarbeitsbekämpfer. "Durch die Ermittlungen von Straftaten und den daraus resultierenden Feststellungen an hohen monetären Ausfällen trägt das Hauptzollamt Bremen zur Bekämpfung der Schwarzarbeit und damit zur Sicherung der Sozialsysteme im hohen Maße bei. Wir erhöhen damit die Hemmschwelle. Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt, sondern Wirtschaftskriminalität auf dem Rücken der Allgemeinheit. " .