Thematische Führung und Vortrag im Deutschen Auswandererhaus anlässlich des Internationalen Frauentags
Wir wollen eine Stimme – mit dieser Forderung gingen vor über hundert Jahren Frauen in Europa auf die Straße. Aus ihrem Wunsch nach dem Frauenwahlrecht wurde Realität, aus der ursprünglich sozialistischen Protestveranstaltung der Internationale Frauentag, der jedes Jahr weltweit am 8. März begangen wird. Aus diesem Anlass nimmt das Deutsche Auswandererhaus die weibliche Seite von Migration in den Blick – mit einer thematischen Führung am Freitag, 8. März 2019, um 18.30 Uhr und einem Vortrag am Sonntag, 10. März 2019, um 10.30 Uhr.
Auf der thematischen Führung durch das Deutsche Auswandererhaus lernen Teilnehmerinnen nach einem Begrüßungscocktail die bewegenden Lebensgeschichten von Frauen kennen, die im 20. Jahrhundert ihre Heimat verließen und in der Fremde ein neues Leben begannen. So zum Beispiel Ilse Prechtel, die es im Alter von 21 Jahren in ihrer bayerischen Heimat nicht mehr aushält: Sie zieht 1949 nach Australien und begegnet dort nicht nur Koalabären und Krokodilen, sondern auch ihrem zukünftigen Ehemann Colin Tesch. In Deutschland hingegen verliebt sich die Belgierin Elza Neirynck 1940 in den deutschen Soldaten Karlheinz Schüler. Zwei Jahre später wird sie dann ins schlesische Krappitz deportiert – in die Uhrenfabrik ihres zukünftigen Schwiegervaters. Wie die beiden jungen Frauen ihr Leben in der Fremde meisterten, das erfahren die Teilnehmerinnen während dieser Führung am Weltfrauentag.
Preis: 19,50 € p. P. inkl. Begrüßungscocktail. Begrenzte Teilnehmerzahl.
Anmeldung erwünscht: Tel. 0471 / 90 22 0 – 0.
Anmeldung erwünscht: Tel. 0471 / 90 22 0 – 0.
Um Frauen, die die Welt erkundeten, geht es auch in dem Vortrag von Dr. Ulrike Stamm am Sonntag, 10. März 2019, um 10.30 Uhr. Die Literaturwissenschaftlerin, die unter anderem an der Humboldt-Universität zu Berlin lehrt, berichtet von den Orientreisen europäischer Frauen im 19. Jahrhundert. Indem sie ihr häusliches Umfeld verließen, brachen sie mit den bürgerlichen Idealen von Weiblichkeit und stellten ihnen emanzipatorische Ideen gegenüber. Und so erzählten sie in ihren Berichten nicht nur vom Orient, sondern auch von sich selbst. Wie die Berichte reisender Frauen sowohl das Bild des Orients als auch die Vorstellung von Weiblichkeit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts veränderten, erfahren Interessierte bei diesem Vortrag im Deutschen Auswandererhaus. Die Veranstaltung wird durch das Amt für Jugend, Familie und Frauen des Magistrats der Stadt Bremerhaven gefördert.
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