Knappe 78:82-Niederlage in Ulm – Bryant nicht zu stoppen
Die Eisbären Bremerhaven sind in der Beko Basketball Bundesliga nur haarscharf an einer faustdicken Überraschung vorbei geschrammt. Bei Vizemeister ratiopharm ulm unterlagen die Seestädter am Sonnabend knapp mit 78:82 (44:37), können aber erhobenen Hauptes die lange Rückreise nach Bremerhaven antreten. Erst in der Schlussminute stellte Ex-Eisbär Steve Esterkamp die Ulmer Weichen mit 5 Punkten in Folge auf Sieg. Zuvor hatten die bärenstarken Gäste aus Bremerhaven dem Favoriten große Probleme bereitet. Erfolgreichste Werfer in Reihen der Eisbären, denen die deutliche Unterlegenheit beim Rebound anders als gegen Bayreuth zum Verhängnis wurde, waren Stanley Burrell (22 Punkte), Philip Zwiener (14), Stefan Jackson (12) und Jusuf El Domiaty (11).
„Wir hatten eine verdiente Chance, das Spiel zu gewinnen. Allerdings waren wir in den letzten drei Minuten nicht schlau genug. In dieser Phase hat Ulm sehr routiniert und effektiv gespielt. Am Ende des Spiels hatten wir einige Würfe, die wir auch treffen können. Trotzdem bin Ich stolz auf den Einsatz und die Intensität, die meine Mannschaft gezeigt hat. Wenn wir weiter so spielen wie heute, sehe ich keine Probleme für uns für den Rest der Saison“, sagte Eisbären-Trainer Doug Spradley.
Seine Schützlinge starteten hoch konzentriert, erspielten sich im Auftaktviertel eine 5 Punkte-Führung. Vor allem Nationalspieler Philip Zwiener war nicht zu bremsen. Zwiener machte in den ersten sieben Minuten 8 Punkte. Noch erfolgreicher war
Ulms Star-Center John Bryant, den die Eisbären zu keinem Zeitpunkt in den Griff bekamen. Bryant traf nach Belieben und erzielte vor der Pause 15 der insgesamt 37 Ulmer Punkte. Am Ende standen für den Liga-MVP starke 23 Zähler und 11 Rebounds zu Buche.
Trotz Bryant spielten die Eisbären weiter frech auf, überraschten den Favoriten auch im zweiten Spielabschnitt. Neben Zwiener spielte sich nun Stanley Burrell in den Vordergrund, der kurz vor der Halbzeit zum 44:35 für die Gäste traf. In der Ulmer Kabine dürften klare Worte gefallen sein, denn die Schwaben stürmten voller Wut im Bauch in die zweite Hälfte. Angeführt von Esterkamp und Bryant legten die Gastgeber einen 10:2-Lauf zum 47:46 auf das Parkett. Die Partie drohte zu kippen, aber die Eisbären behielten einen kühlen Kopf. Mehr noch: Zwiener, Center Scott Morrison und Wirbelwind Stefan Jackson schlugen mit einem 11:2-Lauf zum 49:57 eindrucksvoll zurück.
Bremerhaven lag nach 30 Minuten immer noch vorn – und daran hatte auch Youngster Jusuf El Domiaty seinen Anteil. Domiaty nutzte seine Chance, steuerte drei wichtige Dreier und insgesamt 11 Punkte bei. Als er zu Beginn des Schlussviertels auf 71:64 für Bremerhaven erhöhte, lag eine Sensation in der Luft. Doch die verbleibende Spielzeit gehörte überwiegend den Ulmern. John Bryant glich zunächst zum 72:72 aus. Daniel Theis traf per Dreier zum 75:72. Zwar gingen die nie aufsteckenden Eisbären dank Burrell noch einmal in Führung (77:78/39.). Das Momentum aber war auf Seiten der Ulmer. Ausgerechnet Ex-Eisbär Steve Esterkamp versetzte den Bremerhavenern schließlich den K.O. Sein Dreier zum 80:78, gefolgt von zwei Freiwürfen zum Endstand von 82:78, sorgte dafür, dass der Vizemeister am Ende doch noch jubeln konnte. Für die Eisbären hingegen bleibt die positive Erkenntnis, es an guten Tagen mit jedem Team in der Beko BBL aufnehmen zu können.
Punkteverteilung Eisbären: Burrell 22, Waleszkowski 2, Zwiener 14, Morrison 5, Jackson 12, Everett 7, Drevo 5, El Domiaty 11
Beste Werfer Ulm: Bryant 23, Ray 12, Esterkamp 11
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