Foto:Colleen_Lansnicker |
Bei den Mitarbeitenden des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte und den Bergungsexperten ist die Erleichterung groß. „Ich freue mich, dass die Hebung der SEUTE DEERN gelungen ist und bedanke mich bei allen Einsatzkräften und unserer DSM-Mannschaft herzlich für ihr stets umsichtiges Handeln. Auch dem THW sind wir sehr dankbar, dass es die Arbeiten am Sonntag mit zusätzlichen Pumpen unterstützt hat“, sagte Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner, Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Schifffahrtsmuseums. Am Dienstag soll der Bergungseinsatz offiziell beendet werden. Die Gesamtdauer der Arbeiten entspricht damit dem geplanten Zeitrahmen. Tim Cordßen, Staatsrat bei der Senatorin für Wissenschaft und Häfen, dankte allen Einsatzkräften dafür, dass die Bergung zeitgerecht erfolgen konnte.
Um 12.45 Uhr starteten die Mitarbeiter des Bergungsunternehmens BVT Chartering und Logistics GmbH und des THW die leistungsstarken Lenzpumpen. So konnten acht Millionen Liter pro Stunde aus der SEUTE DEERN befördert werden. Gegen 14 Uhr war ein erstes klares Aufschwimmen des Schiffes erkennbar.
Während die Pumpen das eingedrungene Wasser aus dem Schiffsrumpf beförderten, beobachteten die Bergungsexperten genau jede Bewegung der SEUTE DEERN. Außerdem kontrollierten sie durchgehend die Wasserstände an Heck, Mitte und Bug. Durch das Befüllen der Hebesäcke mit Druckluft konnten Schräglagen ausgeglichen werden. Mit ihrem eigenen Auftrieb löste sich die SEUTE DEERN aus dem Schlick am Grunde des Museumshafens und stieg auf.
Die Pumpen liefen, bis das Schiff eine stabile Schwimmlage erreicht hatte. Spezialisten in Überlebensanzügen gingen an Bord, um die Pumpen nachjustieren zu können. Der Vorgang dauerte insgesamt rund vier Stunden. Um ein erneutes Absacken des Schiffes zu verhindern, befördern Lenzpumpen von BVT bei Bedarf weiterhin Wasser aus dem Schiffsrumpf.
In den kommenden Tagen wird rund um die Uhr eine Wache abgestellt sein, die auf Leckagen achtet. „Ich bin nach unruhigen Tagen und Nächten glücklich und erleichtert, dass die SEUTE DEERN geborgen werden konnte“, sagte Dr. Lars Kröger, Projektleiter am Deutschen Schifffahrtsmuseum für die geplante Sanierung der SEUTE DEERN sowie für die Umgestaltung des Museumshafens.
Die Experten von Möller Survey machen sich in den kommenden Tagen ein umfassendes Bild vom Zustand des Museumsschiffs und prüfen, inwieweit es durch die Havarie zusätzlichen Schaden genommen hat. Mit den Vorarbeiten für die Bergung hatten die Fachleute am 9. September begonnen. Unter anderem waren Rahen und Gaffeln sowie Teile der Masten entfernt worden, um das Schiff leichter zu machen und für die Bergung zu stabilisieren. Taucher spülten Teile des im Schlick steckenden Kiels frei, um Gurte unter dem Schiff zu spannen, an denen die Hebesäcke befestigt wurden. An dem Einsatz waren insgesamt fast 60 Kräfte von BVT, Möller Survey, THW und DSM beteiligt.
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