Die Eisbären Bremerhaven haben beim zweiten Hanse Game in der ÖVB Arena vor toller Kulisse eine deutliche Niederlage einstecken müssen. Gegen Titelaspirant FC Bayern München unterlagen die Seestädter ohne zwei verletzte Leistungsträger mit 73:108 (38:60). Über 9500 Zuschauer wohnten dem vor allem in der ersten Halbzeit einseitigen Duell David gegen Goliath in Bremen bei.
„Es hat sich leider von Beginn an gezeigt, dass die Bayern trotz der vielen Spiele in dieser Woche und der damit verbundenen Reisestrapazen alles andere als müde waren. Sie haben sofort klar gemacht, dass sie den Sieg mitnehmen wollen. Die Hiobsbotschaft mit dem zusätzlichen Ausfall von Karvel Anderson war natürlich eine zusätzliche Hypothek für uns. Trotzdem hatten wie uns für dieses Spiel einiges vorgenommen, was wir leider nicht umsetzen konnten. Die Bayern waren uns nicht nur von der Größe her überlegen. Die vielen Fehler haben ein Übriges getan. Dass mit mehr Fokus und Konzentration vielleicht mehr hätte gehen können, hat das dritte Viertel gezeigt. Ich hoffe, dass wir aus diesem Spiel lernen, um in den nächsten Partien wieder um den Sieg mitspielen zu können“, sagte Eisbären-Coach Sebastian Machowski nach dem Spiel.
Die Vorzeichen standen durch den Ausfall von Kamp und Anderson schon vor Spielbeginn alles andere als gut. Die personell wie körperlich überlegenen Münchener hatten leichtes Spiel, denn die Gastgeber waren in der Verteidigung vor allem zu Beginn überfordert und hatten im gesamten Spielverlauf mit einer sehr hohen Foulbelastung zu kämpfen. So konnten die abgezockten und gnadenlosen Bayern ihren Vorsprung von Minute zu Minute ausbauen.
Das geschah vornehmlich aus der Distanz, per Fastbreak und von der Freiwurflinie. Bremerhaven hatte es angesichts der Münchener Übermacht besonders unter den Körben extrem schwer. Zudem kassierten die beiden Langen Nemanja Aleksandrov und Ivan Elliott bereits im Auftaktviertel ihr jeweils drittes Foul und mussten lange Zeit zuschauen. Die Gastgeber hatten in dieser Phase mit Waverly Austin nur noch einen Big Men zur Verfügung. München spielte mit den Eisbären zeitweise Katz und Maus und die über weite Strecken der ersten Hälfte einseitige Partie war im Grunde schon zur Halbzeit entschieden.
Der Wille war den Gastgebern aber nicht abzusprechen, im Gegenteil. Nach der Pause starteten die Eisbären mit einem 10:2-Lauf furios und brachten die Bayern vorübergehend in echte Schwierigkeiten. Hätte Ivan Elliott sich nicht verstopft, wäre der Münchener Vorsprung möglicherweise sogar unter die magische 10 Punktegrenze gesunken. Doch die Eisbären bekamen mehrere persönliche und technische Fouls nacheinander angehängt und die Bayern zogen an der Linie wieder bis auf 70:51 davon. Die kurze Bremerhavener Drangphase war damit abrupt beendet. Nach 27 Minuten musste mit Nemanja Aleksandrov der erste Eisbär vorzeitig vom Feld. Zu Beginn des Schlussviertels folgte dann Quincy Diggs, der ebenso wie Ivan Elliott und Fabian Bleck ein T kassierte.
Den Eisbären gingen in den letzten 10 Minuten die Puste und das Personal aus und das schlug sich im deutlichen Endergebnis nieder. Nach 40 Minuten feierten die favorisierten Bayern einen ungefährdeten 108:73-Auswärtserfolg.
Punkteverteilung Eisbären: Breitlauch 2, Bleck 8, Hulls 15, Diggs 12, Elliott 15, Wendt 3, Austin 9, Brembly 4, Aleksandrov 5
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