„Ich denke, den Fans hat es gefallen“
„Aufgrund der Leistungssteigerung nach der Halbzeit war das ein verdienter Sieg für uns. Wir haben in der ersten Hälfte nicht aggressiv genug gespielt und deshalb keinen einzigen Offensiv-Rebound geholt. Zu diesem Zeitpunkt hätten wir eigentlich schon mit 10 Punkten führen müssen. Das haben wir in der 2. Halbzeit wesentlich besser gemacht. Ich denke, den Fans hat das Spiel gefallen. Wenn wir es schaffen, eine so knappe Partie nach Hause zu bringen, ist das eine super Erfahrung fürs Team“, sagte Eisbären-Coach Sebastian Machowski nach dem Basketball-Krimi.
Den Eisbären war die lange Spielpause vor allem in der Anfangsphase deutlich anzumerken. Jena kombinierte zunächst flüssiger und fand schneller seinen Rhythmus. Trotzdem waren die Gastgeber punktemäßig fast immer auf Augenhöhe. Während Jena durch Schlitzohr Immanuel McElroy und Allstar Marcos Knight konstant aus der Nah- und Mitteldistanz zu Zählern kam, konnten sich die Eisbären in den ersten 20 Minuten auf ihre Dreierquote verlassen. Acht von 17 Distanzwürfen fanden vor der Pause ihr Ziel.
Auch der Einsatz stimmte bei den Hausherren, allerdings hatte Bremerhaven mit der Lufthoheit der Ostdeutschen zu kämpfen. 21 Rebounds sicherten sich die Gäste in der ersten Hälfte, die Eisbären dagegen nur 12. Im zweiten Viertel erspielten sich die Machowski-Schützlinge dennoch mehrfach eine knappe Führung. Oldie Immanuel McElroy sorgte unmittelbar vor der Pausensirene dafür, dass die Gäste mit einem hauchdünnen 35:34-Vorsprung in die Kabine gingen.
Nach der Halbzeit wurden die Eisbären zunächst kalt erwischt. Mit einem 8:0-Lauf erhöhte Jena innerhalb von nur 90 Sekunden auf 42:34 und Trainer Sebastian Machowski blieb nichts anderes übrig, als eine schnelle Auszeit zu nehmen. Die Unterbrechung zeigte die gewünschte Wirkung, denn die Eisbären konterten eiskalt mit einem 10:0-Lauf zur 44:42-Führung. Vor allem Quincy Diggs steuerte in dieser Phase wichtige Punkte bei, das Spiel blieb allerdings weiter hart umkämpft. Dank Jordan Hulls, der Ende des dritten Viertels aufs Gaspedal trat und zwei wichtige Dreier vom Parkplatz traf, gingen die Gastgeber mit einer knappen 58:56-Führung in den Schlussabschnitt.
Dramatisches Schlussviertel
Das Schlussviertel war an Dramatik nicht mehr zu überbieten. Fünf Minuten vor dem Ende stand es 64:64-Unentschieden, ehe Jordan Hulls und Nemanja Aleksandrov 140 Sekunden vor dem Ende scheinbar den Deckel draufmachten. 72:66 zeigte die Anzeigetafel zu diesem Zeitpunkt, doch Jena dachte gar nicht daran, die Flinte vorzeitig ins Korn zu werfen. Zwei ansatzlose Dreier von Julius Jenkins und Marcos Knight sorgten für den 72:72-Ausgleich. Mit seinem einzigen Feldkorb zum 75:72 läutete Karvel Anderson endgültig das spannende Herzschlagfinale ein. Der nun heiß laufende Jenkins traf in den Schlusssekunden erneut zwei unglaubliche Dreier, doch die Eisbären brachten den Sieg dank ihrer Nervenstärke an der Freiwurflinie letztlich hauchdünn nach Hause.
Punkteverteilung Eisbären: Diggs 17, Elliott 7, Hulls 19, Kamp 10, Bleck 2, Anderson 5, Aleksandrov 10, Austin 7, Wendt 6
Beste Werfer Jena: Knight 21, Jenkins 17, McElroy 15, Bernard 14
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