„Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen und bin wirklich stolz auf die Jungs. Die Art und Weise, mit der wir dieses umkämpfte Spiel allen Umständen zum Trotz dank eines starken Schlussviertels noch gedreht haben, zeigt, wieviel Herzblut und Kampfgeist in diesem Team steckt. Offensiv haben wir unglaublich viele Möglichkeiten, defensiv haben wir uns lange Zeit schwer getan. Es fällt nicht leicht, jemanden aus der Mannschaft herauszuheben. Aber Karvel Anderson und Jordan Hulls haben am Ende die Big Points gemacht. Ein Sonderlob geht auch an Fabian Bleck und Waverly Austin, der in letzter Zeit viel mit sich gehadert, heute aber ein starkes Spiel gezeigt hat“, sagte Eisbären-Coach Sebastian Machowski nach dem Derbysieg.
Die Eisbären, bei denen Evan Smotrycz aufgrund einer Fingerverletzung nicht eingesetzt werden konnte, erspielten sich eine 12:6-Führung. Waverly Austin und Ivan Elliott konnten sich gut in Szene setzen, doch trotz eines 7-Punkte-Vorsprungs (15:8) kam ab Mitte des Auftaktviertels ein Bruch ins Bremerhavener Spiel. Vechta drehte unter dem ohrenbetäubenden Lärm der über 3100 Zuschauer auf und hatte in Neuzugang Philipp Neumann ein Ass von der Bank im Ärmel. Neumann zeigte keinerlei Anpassungsprobleme und erzielte in den ersten 20 Minuten 9 Punkte.
RASTA verteidigte aggressiv und mitunter am Rande des Erlaubten. Die bissige Verteidigung beharkte den Eisbären gar nicht. Mit der Folge, dass die Gäste vor der Pause kaum zu ihren gefürchteten Abschlüssen aus der Distanz kamen. Einzig Ivan Elliott ließ sich von der aufgeheizten Atmosphäre nicht beeindrucken, sondern zog sein Ding durch. Mit 14 Punkten war Elliott schon vor der Pause bester Bremerhavener Werfer und hatte großen Anteil daran, dass der Rückstand nach 20 Minuten nur bei 8 Punkten lag (49:41).
Auch in Hälfte zwei begannen die Eisbären gut und konnten den Rückstand in weniger als 90 Sekunden auf 3 Zähler verkürzen. Die Wende? Noch nicht ganz, denn nach einer Auszeit war Vechta wieder am Drücker. Die Eisbären ließen sich erneut vom physischen Spiel der Hausherren und von der hitzigen Atmosphäre in der Halle beeindrucken. Schlechte Entscheidungen und Abspielfehler häuften sich, RASTA zog wieder auf 60:51 davon. Eisbären-Coach Machowski reagierte mit einer Auszeit. Doch die brachte zunächst nichts ein, denn jetzt lief Ex-Eisbär Moses Ehambe heiß. Seine zwei Dreier konnte Karvel Anderson glücklicherweise direkt kontern. Trotzdem lagen die Gäste vor Beginn des Schlussviertels mit 70:59 zurück.
Nach 32 Minuten musste Machowski beim Stand von 74:62 erneut zu einer Auszeit greifen. Von da an ging es für Bremerhaven stetig bergauf. Eisbären-Aufbau Jordan Hulls, ansonsten die Zuverlässigkeit in Person, kam lange Zeit gar nicht zum Abschluss. Doch in der dramatischen Crunchtime avancierte er gemeinsam mit Karvel Anderson zum Matchwinner. Die Eisbären kämpften sich Stück für Stück heran und übernahmen durch einen Dunk von Harper Kamp 37 Sekunden vor Schluss tatsächlich die 84:83-Führung. Die furiose Aufholjagd hatte ein Happy-End, denn Hulls erwies sich an der Freiwurflinie ebenso eiskalt wie Kollege Anderson. Der Jubel auf Bremerhavener Seite war Riesengroß. Nach Spielende tanzten die Eisbären-Profis gemeinsam mit ihren rund 100 mitgereisten Fans ausgelassen die Humba.
Punkteverteilung Eisbären: Hulls 4 (11 Assists), Kamp 18, Diggs 8, Elliott 22 (11 Rebounds) Bleck 6, Anderson 17, Austin 15
Beste Werfer Vechta: Machado 19, Gaines 16, Allen, Neumann je 14
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