Standing-Ovations für Kapitän Sven Schultze
„Es war natürlich eine super Sache für mich, dass ich quasi in meinem Berliner Wohnzimmer meine Karriere beenden konnte. Die Saison mit den Eisbären ist sicher nicht so gelaufen, wie wir uns das alle vorgestellt haben. Aber am Ende haben wir zumindest den Klassenerhalt geschafft. Das war für mich das allerwichtigste“, sagte der mit Standing-Ovations verabschiedete und sichtlich gerührte Schultze nach dem Saisonfinale in der O2 World.
“Haben uns als Team präsentiert”
„Die Situation war nicht einfach für uns. Wir hatten ein sehr schlechtes Heimspiel hinter uns und mussten nun ausgerechnet bei ALBA antreten. Aber wir haben gut reagiert und ich bin zufrieden mit unserem Auftritt. Nicht mit der Niederlage, aber damit, wie wir uns als Team präsentiert haben. 25 Minuten war es ein offenes Spiel, dann hat sich die tiefe ALBA-Rotation ausgezahlt. Ich wünsche Sven Schultze, den ich jetzt schon mit zwei Teams coachen durfte und der ein absolut vorbildlicher Profi ist, alles Gute“, so Eisbären-Coach Muli Katzurin.
Die Eisbären waren im Vergleich zum desolaten Heimauftritt gegen Tübingen nicht mehr wiederzuerkennen und verkauften sich gegen das Starensemble aus der Hauptstadt mehr als teuer. Ein Dreier von Myles Hesson läutete im Auftaktviertel einen 7:0-Lauf der frech und konzentriert aufspielenden Gäste ein. Der Underdog aus Bremerhaven führte nach 9 Minuten plötzlich mit 20:12 und das sollte bis in die zweite Hälfte hinein so bleiben. Vor allem der gut aufgelegte Devin Searcy war in Kombination mit Spielmacher Jerry Smith nicht zu bremsen. Zudem steuerte Sergio Kerusch wichtige Impulse und Punkte von der Bank bei. Weil auch die Bremerhavener Verteidigung exzellent stand, führten die Eisbären nach 20 Minuten völlig überraschend mit 41:40.
Nach der Pause war es der umsichtige Jerry Smith, der die Bremerhavener auf Kurs hielt. Mit
zwei erfolgreichen Jumpern erhöhte der US-Guard auf 51:48 für die Eisbären, allerdings hatten die favorisierten Berliner nun endgültig die Faxen dicke. ALBA legte in der Verteidigung mehrere Schippen drauf und zwang die Eisbären dank Cliff Hammonds, dem besten Verteidiger der Liga, vermehrt zu Fehlern. Smith verletzte sich in dieser Phase und musste auf die Bank. Diese Gelegenheit nutzten die Gastgeber eiskalt zu ihren Gunsten aus. Mit einem 15:2-Lauf zogen die ALBAtrosse bis zur 30. Minute vorentscheidend auf 68:57 davon.
Zu Beginn des Schlussabschnitts betrug die Berliner Führung sogar 18 Zähler, doch die Eisbären bewiesen Moral und bissen sich zurück in die Partie. Nach zwei Dreiern von Moses Ehambe stand es kurz vor dem Ende nur noch 83:74. Zu einer Wende reichte es für die Norddeutschen jedoch nicht mehr.
Punkteverteilung Eisbären: Ehambe 12, Hesson 18, Searcy 20, Smith 12, Liggins 4, Kerusch 6, Schultze 2
Beste Werfer ALBA: Renfroe 20, Radosevic 17, Hammonds, McLean je 12
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