„Ich bin glücklich, denn das war unser Nachmittag! Göttingen ist gewiss nicht leicht zu spielen, aber mein Team hat besonders im Hinblick auf den kurzfristen Ausfall von Lorenzo Williams ganz stark reagiert. Wir sind schwer ins Spiel gekommen, aber ab dem 2. Viertel ist die Mannschaft mit sehr viel Herz und guter Verteidigung zu Werke gegangen. Auch das Spacing und die Physis waren hervorragend. Die Jungs haben sich die freien Tage redlich verdient“, sagte Eisbären-Trainer Muli Katzurin nach dem 10. Bremerhavener Saisonsieg. Katzurin musste auf Spielmacher Lorenzo Williams verzichten, der mit Achillessehnenproblemen zum Zuschauen verdammt war. Für Williams rückte Jake O’Brien in den Kader und Jerry Smith in die Starting-Five. Ohne ihren etatmäßigen Spielgestalter taten sich die Gastgeber in den ersten 10 Minuten schwer. Mit Beginn der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild jedoch radikal.
Göttingen spielte zunächst routiniert auf und kam zu freien Würfen. Besonders Alex Ruoff und Raymar Morgan waren nicht zu stoppen, sammelten bis zur Halbzeit 17 Punkte. Nach einer 18:12-Führung nach dem ersten Viertel drehten die Gäste mit Beginn des zweiten Spielabschnitts weiter auf und bauten ihren Vorsprung bis auf 11 Zähler aus. Doch die Eisbären steigerten sich in der Folge nicht nur offensiv, sondern auch in der Verteidigung. Allein der starke DeAndre Liggins sammelte in der ersten Hälfte 4 Steals und leitete mehrere erfolgreiche Bremerhavener Schnellangriffe ein. Der Göttinger Vorsprung schmolz dahin, bis zur Halbzeit kämpften sich die Eisbären auf 32:35 heran.
Mit Beginn der zweiten Hälfte übernahmen die Gastgeber dann endgültig das Kommando. Angeführt vom überragenden Jerry Smith, Moses Ehambe und Kampfschwein Myles Hesson warf Bremerhaven erstmals eine knappe Führung heraus. Noch aber blieben die Göttinger dran – und das obwohl Ex-NBA-Profi Khalid El Amin von den Eisbären fast komplett aus dem Spiel genommen wurde.
Ein Dreier von Alex Ruoff brachte die „Veilchen“ in der Anfangsphase des Schlussviertels noch einmal auf 61:58 heran. Doch damit hatten die Gäste ihr Pulver verschossen. Ganz anders die Eisbären, die sich – nach vorn gepeitscht von den 3000 begeisterten Zuschauern – in einen echten (Offensiv)Rausch spielten. Der überragende Smith war nun nicht mehr zu stoppen und schenkte den Göttingern ebenso wie Defensiv-Ass Liggins einen frechen Dreier vom Parkplatz ein. Fünf Minuten vor dem Ende führte Bremerhaven bereits komfortabel mit 80:61, doch die Hausherren dachten gar nicht daran, einen Gang zurückzuschalten. Somit steuerten die Eisbären nach der gelungenen Vorstellung gegen Bayeuth ihrem zweiten Kantersieg in Folge entgegen.
Punkteverteilung Eisbären: Schneiders 3, Ehambe 19, Hesson 19, Searcy 9, Smith 23, Liggins 7, El Domiaty 6, O’Brien 4, Stückemann 3
Beste Werfer Göttingen: Morgan, Ruoff je 17
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