Für das Jahr 2014 hat die Polizei Bremerhaven insgesamt 4.576 Verkehrsunfälle registriert. Das bedeutet eine Steigerung um 4,5% gegenüber dem Jahr 2013. Zu berücksichtigen ist dabei, dass, im Gegensatz zu den Vorjahren, jetzt auch die Verkehrsunfälle mitgezählt wurden, die auf dem Bremerhavener Gebiet der Autobahn 27 (95 Unfälle) passiert sind. Diese Verkehrsunfälle werden aufgrund eines Staatsvertrages von der Polizei Niedersachsen aufgenommen. Allerdings ist in den letzten Jahren dennoch ein leichter, stetiger Anstieg der Zahlen zu verzeichnen.
2014: 4.576 Verkehrsunfälle
2013: 4.379
2012: 4.308
2011: 4.298
2010: 4.229
2009: 4.022
Mit der Steigerung der Gesamtunfallzahlen geht auch eine höhere Zahl an verletzten Unfallbeteiligten einher. Ihre Zahl betrug für das Berichtsjahr 770 Unfallbeteiligte (für das Jahr 2013 wurden noch 686 gezählt). Das bedeutet eine Zunahme von 12%.
Im Jahr 2014 gab es 5 Verkehrstote auf Bremerhavens Straßen (2013: 2). 3 von ihnen starben bei Verkehrsunfällen auf der Autobahn (2013: 1).
Mit 80 Schwerverletzten im Jahr 2014 blieb die Anzahl aber auf dem Niveau des Vorjahres. Die Zahl der Leichtverletzten ist dagegen im Jahr 2014 um 14% auf 685 Beteiligte gestiegen (2013: 599).
Bei den Verkehrsunfallursachen stehen im Jahr 2014 „Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren“ an erster Stelle. Nicht angepasster Abstand und zu hohe Geschwindigkeit konnten auf Platz 2 verdrängt werden. Die Kontrollen und präventiven Maßnahmen der Polizei haben in diesem Feld Wirkung gezeigt und werden auch zukünftig durchgeführt, um die Zahl der Unfälle mit schwerwiegenden Folgen zu reduzieren.
67 Kinder waren im Jahr 2014 an 65 Verkehrsunfällen beteiligt, im Jahr 2013 waren es 71 Verkehrsunfälle. 5 Kinder wurden schwer und 60 leicht verletzt.
1121 junge Erwachsene waren 2014 an 1032 Verkehrsunfällen beteiligt. Ihr Anteil als Unfallverursacher konnte im Jahr 2014 zwar weiter reduziert werden, aber sie hatten immer noch in 62,5% der Fälle den Unfall auch verursacht (im Jahr 2013 lag ihr Anteil noch bei 66%). Ein junger Mann starb nach einem Verkehrsunfall auf der Autobahn, 13 junge Erwachsene wurden schwer, 115 von ihnen leicht verletzt.
1020 Senioren waren 2014 an 994 Verkehrsunfällen beteiligt, die Zahl liegt damit höher als im Vorjahr (2013 waren es 846 Senioren an 825 Verkehrsunfällen). Knapp 60% von ihnen wurden 2014 als Unfallverursacher ermittelt. Bei den über 75-Jährigen waren es sogar etwas über 66%. 19 Senioren verletzten sich bei den Unfällen schwer und 73 leicht.
280 Radfahrer waren im Jahr 2014 an 269 Verkehrsunfällen beteiligt, die Zahl lag damit höher als im Vorjahr (245 Fahrer an 235 Verkehrsunfällen). 113 Mal (46%) wurden sie als Verursacher registriert. Zwei Drittel von ihnen verletzten sich dabei, in vielen Fällen sogar schwer.
663 beteiligte Führer von Lkw, und damit 127 mehr als im Vorjahreszeitraum, waren 2014 an 617 Verkehrsunfällen in Bremerhaven beteiligt. 488 (72%) von ihnen verursachten diese Unfälle.
Die Zahl der Verkehrsunfallfluchten ist nach wie vor hoch. Etwa jeder 5. Unfallverursacher entfernt sich unerlaubt vom Unfallort und lässt das jeweilige Opfer mit den entstandenen Schäden zurück. Im Jahr 2014 musste die Polizei 939 Fälle zur Anzeige nehmen. Das entspricht einem Anteil an den Verkehrsunfällen von 20,5% (2013: 928 Fälle, Anteil 21,2%). Gerade in solchen Fällen sind die polizeilichen Ermittler auf Zeugenaussagen angewiesen, um die Taten aufzuklären.
81 Unfälle wurden 2014 unter Alkoholeinfluss begangen (2013: 62) und in 13 Fällen waren Drogen bei Verkehrsunfällen mit im Spiel.
Die Unfallbrennpunkte haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Nach wie vor sind die Kreuzungen Cherbourger Straße / Langener Landstraße, Stresemannstraße/ Grimsbystraße, Columbusstraße / Borriesstraße und die Hauptverkehrsstraßen Bremerhavens zu nennen. Die Parkplätze vor den großen Verbrauchermärkten sind häufig Schauplätze von zumeist harmlosen Unfällen. Oft handelt es sich hierbei um sogenannte „Parkrempler“, die jedoch häufig zu Verkehrsunfallfluchten führen.
Damit die Unfallursachen der überhöhten Geschwindigkeit und des Abstands weiterhin vom Spitzenplatz ferngehalten werden können, wird die Polizei neben präventiven Maßnahmen die Geschwindigkeitsüberwachung intensivieren.
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