Die Eisbären starteten mit Lorenzo Williams, Tyrus McGee, Moses Ehambe, Sven Schultze und Devin Searcy in die Partie und suchten von Beginn an erfolglos ihren Rhythmus. Vor allem mit dem Göttinger Scharfschützen Alex Ruoff hatten die Eisbären Riesenprobleme. Ruoff lief schon in der Anfangsphase unglaublich heiß, schenkte den Gästen in den ersten fünf Minuten fünf Dreier ein. Am Ende erzielte Ruoff sensationelle 35 Punkte. Bremerhaven suchte gezielt den Weg zum Korb und zog Fouls. Weil die Freiwürfe zunächst saßen, betrug der Rückstand nach 10 Minuten „nur“ 8 Punkte (28:20).
Die Wurfquote aus dem Feld ging im zweiten Viertel etwas in den Keller. Während die Würfe der Eisbären oft nur am Ring landeten oder wieder heraussprangen scorte Göttinger weiter hochprozentig und brachte das Publikum mit erfolgreichen Schnellangriffen zum Kochen. Wie so oft in den letzten Spielen war es Scharfschütze Moses Ehambe, der sein Team zunächst halbwegs im Spiel hielt. Gegen die sensationelle Göttinger Dreierquote (9 Treffer bei 17 Versuchen) war vor der Pause allerdings kein Kraut gewachsen. Zudem agierten die Gäste ungewohnt schwach beim Rebound, gestatteten den bissigen Veilchen viel zu viele zweite Chancen. Die Folge: Bis zur Halbzeit wuchs der Rückstand dank eines Göttinger 12:2-Laufs bis auf 17 Punkte an (47:30).
Von der Bremerhavener Bank kam abgesehen von Myles Hesson und Jusuf El Domiaty nur wenig Entlastung. Auch die Starter der Eisbären hatten größtenteils Ladehemmung. Tyrus McGee, Sven Schultze und Devin Searcy konnten kaum Akzente setzen. Die zweite Hälfte begann genauso, wie die erste endete. BG-Spielmacher Khalid El-Amin versenkte eiskalt zwei Dreier zum 53:32. „Wir wollen euch kämpfen sehen“, riefen die rund 50 mitgereisten Eisbären-Fans, die ihr Team wacker unterstützen. Aber die Eisbären hatten den wie aufgedreht agierenden Veilchen in dieser Phase nichts entgegenzusetzen. 58:32 für Göttingen hieß es nach nicht einmal 24 Minuten. Ende des
3. Viertels sah es beim Stand von 66:44 nicht wirklich besser aus. Von dem „Schlamassel“, in das sie sich in den ersten 30 Minuten selbst hinein manövriert haben, konnten sich die Eisbären letztlich nicht mehr erholen. Immerhin zeigten die Gäste eine tolle Moral, verkürzten knapp zwei Minuten vor Schluss auf 80:71 bzw. 88:82. Die Aufholjagd kam aber zu spät.
„Göttingen hat verdient gewonnen, weil sie hervorragend geschossen haben und wir vor allem vor der Pause nicht physisch genug waren und ganz schlecht verteidigt haben. Unsere Starting Five war am Anfang einfach nicht bereit und wir sind die ganze Zeit einem Rückstand hinterher gelaufen. Meine Spieler glauben offenbar, dass sie jedes Spiel drehen können, egal wie groß der Rückstand ist. Das ist grundsätzlich eine gute Sache. Wenn du aber auf so ein heißes Team wie Göttingen triffst, das mit dem Rücken zur Wand steht, funktioniert das einfach nicht. Vor allem Alex Ruoff haben wir nie in den Griff gekriegt. Mit 35 Punkten hat er das Spiel fast im Alleingang gewonnen“, sagte ein enttäuschter Eisbären-Coach Calvin Oldham.
Punkteverteilung Eisbären: Williams 13, Schultze 6, Ehambe 13, Hesson 18, McGee 5, Searcy 7, O’Brien 3, El Domiaty 17, Stückemann 2
Beste Werfer Göttingen: Ruoff 35, Morgan, Godbold je 12
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