Gleichzeitig ist der Generationenwechsel in den Bremerhavener Schulen in großem Umfang angelaufen. Die Lehrkräftestatistik weist nach Auskunft von Schuldezernent Michael Frost für den Erhebungszeitraum von Mai bis November 2014 insgesamt allein 45 Vollzeitstellen (von insgesamt 65) aus, die aufgrund von Pensionierung oder Verrentung neu besetzt werden mussten. Insgesamt wurden innerhalb des genannten Zeitraums über 73 Vollzeitstellen neu besetzt. Die letzten Lücken in einer Größenordnung von zehn Stellen im Primar- und im Sekundarbereich, die Anfang September noch offen waren, werden im Rahmen derzeit noch stattfindender Einstellungsgespräche kurzfristig geschlossen. Bei insgesamt 1.136 Vollzeitstellen liegt die Zahl der besetzten Stellen inzwischen annähernd bei 100 Prozent, so Frost, der damit dem Eindruck widerspricht, es sei massiver Unterrichtsausfall aufgrund fehlenden Personals für die Unterrichtsversorgung zu erwarten.
Dieses Horrorszenario entspreche ebenso wenig den Tatsachen wie die Behauptung über größere Abwanderungen von Lehrkräften ins niedersächsische Umland. „Lediglich fünf Lehrkräfte wurden nach Bremen abgegeben, vier nach Niedersachsen. Das entspricht einer für jeden Betrieb dieser Größenordnung normalen Fluktuation und wird durch die Tatsache, dass fünf Lehrkräfte und 41 frisch ausgebildete Referendarinnen und Referendare aus der Stadt Bremen und anderen Bundesländern nach Bremerhaven gewechselt sind, mehr als kompensiert. Zudem wurden 15 in Bremerhavener ausgebildete Referendarinnen und Referendare in den Schuldienst übernommen. Ein Exodus findet nicht statt.“
Angesichts der insgesamt angespannten Bewerberlage haben sich laut Stadtrat Frost die Strategien des Schulamtes bei der Werbung um Lehrkräfte ausgezahlt. So konnten vielfach Bewerberinnen und Bewerber aus anderen Bundesländern angeworben werden, die durch gezielte Anschreiben des Schulamtes und Informationen im Internet auf die Ausschreibungen der Stadt aufmerksam gemacht wurden. Auch die enge Abstimmung mit der Senatorischen Behörde habe sich positiv auf die Bewerberlage ausgewirkt.
Diese offensiven Strategien sollen weiter ausgebaut werden, da der Stellenbedarf im Bremerhavener Schulwesen angesichts weiterhin anstehender Pensionierungen auch in den nächsten zwei bis drei Jahren noch auf hohem Niveau anhalten werde, während die Konkurrenz der Schulträger bundesweit insgesamt zunehme. Die perspektivischen Personal- und Fachbedarfe und entsprechende Lösungsstrategien sollen auch Gegenstand eines Personalentwicklungskonzeptes für den Schulbereich werden.
Die Zahlen in der Übersicht:
a) Schülerinnen und Schüler
Einschulungskinder in öffentliche Schulen |
853
|
Klassenverbände |
43
|
Übergänge in die 5. Jahrgangsstufe |
849
|
davon ins Gymnasium |
157
|
in die Oberschule |
692
|
Übergänge in die GyO |
570
|
- Davon Lloyd-GyO |
158
|
- GyO Geschwister Scholl |
205
|
- GyO Carl von Ossietzky |
207
|
Zu besetzende Stellen |
83,8
|
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Aus dem Referendariat (Personen): |
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- Bremerhaven |
15
|
- Stadt Bremen |
8
|
- Niedersachsen |
8
|
- NRW |
14
|
- Übrige Bundesländer |
11
|
Wechsel aus anderen Bundesländern und Stadt Bremen |
5
|
Sonstige Einstellungen |
27
|
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