Die neue IT-Anwendung ZELOS ermöglicht eine elektronische Unterlagenübermittlung in der Zollabfertigung. Hiermit wird eine Beschleunigung der Abfertigung sowohl für die Zollstellen als auch die Wirtschaftsbeteiligten als Teilnehmer erreicht. Gleichzeitig werden deutschlandweit pro Jahr nach Hochrechnungen der Zollverwaltung etwa 5 Mio. Papierausdrucke eingespart.
Nach dem Bericht der Weltbank zum sog. Logistics Performance Index verfügt Deutschland über die effizienteste Zollabfertigung und belegt 2018 den ersten Platz, vor Schweden und Japan. Aus diesem Bericht geht auch hervor, dass Deutschland auch bei der Geschwindigkeit der Abfertigungsprozesse im internationalen Vergleich zu den schnellsten Zollverwaltungen zählt. Um diesen Spitzenplatz zu festigen, die steigenden Abfertigungszahlen mit dem vorhandenen Personal bewerkstelligen zu können und so die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu stärken, hat die Zollverwaltung die neue Anwendung ZELOS (Zentraler Austausch von Unterlagen, Anfragen oder Stellungnahmen) entwickelt.
Am 10. November 2019 stellten aus Hamburg angereiste Vertreter der Fachdirektion V der Generalzolldirektion die neue ATLAS-Anwendung vor und nutzten zugleich die Gelegenheit, um offene Fragen zu beantworten
In den Räumlichkeiten des Zollamtes Bremerhaven wurden an diesem Tag nacheinander zwei Veranstaltungen für die Abfertigungsbeamtinnen und -beamten des Zollamtes sowie für interessierte Wirtschaftsbetriebe durchgeführt. Ziel war es, die neue Fachanwendung "ZELOS" (zentraler Austausch von Unterlagen, Anfragen oder Stellungnahmen) mit ihren Funktionalitäten und den daraus entstehenden Vorteilen vorzustellen. Zukünftig können in der Abfertigung vorzulegende Unterlagen unmittelbar aus ATLAS heraus durch die Zollstellen angefordert und elektronisch empfangen werden. Auch der Austausch von Textnachrichten mit den Beteiligten ist möglich, um bestehende Fragen klären zu können.
Zunächst wurde der Entwicklungsprozess der neuen Fachanwendung vorgestellt, bei dem auch Wirtschaftsverbände und Softwarehäuser mit einbezogen wurden. "Die Anforderungen an eine neue Fachanwendung kennen diejenigen am besten, die zukünftig mit ihr arbeiten werden", erläuterte Herr Kappe von der Direktion V der Generalzolldirektion. Da dies auch für die Beteiligten gilt, wurden zahlreiche Planungsgespräche geführt. Die Beteiligung von Softwarehäusern war zudem von großer Bedeutung, da diese auf der Seite der Beteiligten die IT-strukturellen Voraussetzungen schaffen müssen, damit die Teilnehmer neue Fachanwendungen wie beispielsweise "ZELOS" nutzen können.
Im weiteren Verlauf des Vortrages wurden die wesentlichen Funktionen von ZELOS näher vorgestellt. ZELOS" wird deutlich spürbare Auswirkungen auf den Abfertigungsbetrieb haben: Zunächst wird der Abfertigungsprozess erheblich beschleunigt. Probleme wie z.B. die fehlende telefonische Erreichbarkeit der Ansprechpartner in den Firmen entfallen, weil die Anfragen direkt aus ATLAS herausgestellt und auf demselben Weg beantwortet werden. Gleichzeitig entfallen auch Botendienste zur Übergabe von Unterlagen. Jährlich können so über 5 Mio. Papierausdrucke in der deutschen Zollabfertigung eingespart werden. Die Prozessabläufe werden schneller, effizienter und zeitlich besser absehbar.
Um die Veranstaltung abzurunden, bestand die Gelegenheit, offene Fragen zu klären. Zum Abschluss der Veranstaltung stellte Herr Kappe fest: "Die weitere Optimierung von ATLAS kann nur gelingen, wenn wir offen miteinander über unmittelbare Probleme, aber auch über Wünsche sprechen. Dadurch ist auch ZELOS entstanden." Deshalb wurde im Schlusswort noch einmal betont, dass die Fachdirektion V Probleme nur lösen kann, wenn diese auch durch die Beteiligten mitgeteilt werden. Neben dem erfolgten Austausch vor Ort, der bereits regelmäßig mit Wirtschaftsverbänden und Softwarehäusern durchgeführt wurde, ist das Projekt ATLAS zudem über jeden Hinweis über das Ticketsystem dankbar. Dies gilt auch für die ersten Praxiserfahrungen mit "ZELOS", die Unternehmen sammeln können, wenn die neue Fachanwendung im Laufes des Jahres 2020 dem Echtbetrieb zur Verfügung gestellt wird und auf der Teilnehmerseite die technische Anbindung erfolgt ist. Damit der betriebene Realisierungsaufwand auch den gewünschten Erfolg bringt und die Abfertigung beschleunigt werden kann, ist die Nutzung von "ZELOS" zur Unterlagenübermittlung für die Teilnehmer ab September 2022 verpflichtend.
Die Direktion V bedankte sich beim Zollamt Bremerhaven für die umfassende und strukturierte Organisation der Veranstaltung. Auch zukünftig wird weiterhin eine enge Zusammenarbeit angestrebt.
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