Harry Götze weist mit der Vorlage der `Polizeilichen Kriminalstatistik für 2017´ darauf hin, dass die Anzahl der Straftaten mit 12.647 und die Häufigkeitszahl bei der Gesamtkriminalität (Straftaten pro 100.000 Einwohner) im vergangenen Jahr mit 11.091 den niedrigsten Stand der letzten 25 Jahre erreicht hat. „Dass die Anzahl der Wohnungseinbrüche zum Vorjahr nochmals um 25,9% gesunken ist, zeigt, dass sich die intensive Arbeit der Polizei auszahlt“, ist Götze überzeugt. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ging von 482 im Jahr 2016, auf 357 im vergangenen Jahr zurück. Das ist die niedrigste Fallzahl der letzten zehn Jahre. Dennoch will sich die Bremerhavener Polizei auf diesen Zahlen nicht ausruhen. „Die Anstrengungen werden weitergehen, nicht nur bei der Bekämpfung der Einbrüche“, so OPB-Chef Götze. Eine weitere positive Entwicklung lässt sich an der Aufklärungsquote ablesen: Der Anteil aller aufgeklärten Straftaten konnte im Vergleich zum Vorjahr von 51,6% auf 54,7% nochmals gesteigert werden: „Das ist ein erfolgreicher Trend, den wir fortsetzen wollen.“
Deliktsbereiche im Einzelnen
Im Jahr 2017 kam es in Bremerhaven zu keinem vollendeten Tötungsdelikt. Ermittlungen gab es zu zwei Mordversuchen und drei versuchten Totschlägen. Alle diese Fälle konnten aufgeklärt werden.
Bei der Straßenkriminalität weist die Statistik einen leichten Rückgang von 2.886 Fällen im Jahr 2016 auf 2.459 Taten im Jahr 2017 aus. Dabei sanken die Raubstraftaten mit 174 Fällen auf ein niedrigeres Niveau zum Vorjahr (192). Die Aufklärungsquote konnte hier von 53,1 %, auf 54,6 % gesteigert werden. Im Deliktsfeld Diebstähle an bzw. aus PKW konnte eine Abnahme der Fallzahlen von 589 auf 497 Taten im Jahr 2017 verzeichnet werden. Der Diebstahl von PKW stieg mit 52 Fällen im Jahr 2017 leicht an (2016: 47). Die Zahl der Sachbeschädigungen stieg im Vergleich zum Vorjahr (1.517) mit 1.646 Taten um 8,56 % leicht an. In diesen Zahlen sind auch die Graffiti-Sprühereien enthalten, die von 147 auf 170 Fälle stiegen.
Die Zahl der Wohnungseinbrüche fiel im Vergleich zum Vorjahr von 482 auf 357 Fälle im Jahr 2016 (-25,9%). Dieser Erfolg könnte ein Ergebnis der zahlreichen Präventionsmaßnahmen und Aufklärung durch die Polizei sein, die es den Einbrechern offenbar schwerer gemacht hat, ihr Ziel zu erreichen. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich lag bei 8,4% (Vorjahr: 10,8%).
Die Anzahl der Taschendiebstähle entwickelte sich von 137 Taten im Jahr 2016 auf 117 im Jahr 2017. Die Aufklärungsquote betrug 11,1% (11,7% in 2016). Übt der Täter bei der Begehung Gewalt aus, wird in einigen Fällen aus dem Diebstahl ein Raub. Beim Handtaschenraub stieg die Fallzahl von 5 Taten im Vorjahr auf 7 Fälle im Jahr 2017
Im Bereich des Ladendiebstahls erhöhten sich die Fallzahlen um 6,5 %, von 1.053 Straftaten im Jahr 2016 auf 1.121 im Jahr 2017.
Die Anzahl der Fahrraddiebstähle konnte durch die andauernden Maßnahmen und Ermittlungserfolge der Polizei weiter gesenkt werden. Wurden 2016 noch 931 Fahrräder gestohlen, so sank die Fallzahl im Jahr 2017 um 31 % auf 642.
Im Segment der Gewalttaten standen wie in den Vorjahren die Körperverletzungsdelikte mit 1.436 Taten an der Spitze, was im Gegensatz zum Vorjahr (1.335) ein Plus von 7,6 % ausmacht. Dieses Ergebnis resultiert bei den einfachen Körperverletzungen aus einem Anstieg auf 1.005 Taten (im Vorjahr 882) sowie bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung aus einer Abnahme von 416 auf 376 Fälle im Jahr 2017. Die Aufklärungsquote bei der einfachen Körperverletzung lag bei 90 % und bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungen bei 81,6 %.
Die Betrugsdelikte fielen im Vergleich zum Vorjahr (1.991) insgesamt um 25,2 % auf 1.489 angezeigte Taten. Die Aufklärungsquote betrug 68,4 %. Der Warenbetrug entwickelte sich von 378 auf 317 Taten, was einer Abnahme von 16,1 % entspricht. Die Betrüger versprachen unter anderem ein bestimmtes Produkt und lieferten nicht oder einen Artikel von minderwertiger Qualität, um an das Geld des Bestellers zu kommen. Der Warenkreditbetrug nahm ebenfalls von 356 auf 344 Taten ab. Hier wird z. B. mit einer falschen E-Mail-Adresse oder mit falschen Personalien Ware bestellt, die Bezahlung unterbleibt.
Bei den sogenannten „SäM-Delikten“ (Straftaten zum Nachteil älterer Menschen) kam es zu einem Rückgang um 32,4% (von 170 Taten in 2016, auf 115 Taten in 2017). Aber auch in 2017 kam es in diesem Deliktsphänomen wieder zu einem erheblichen Schaden von rund 310.000 Euro (2016 betrug der Schaden rund 375.000 Euro).
Die Fallzahlen, bei denen die Polizei im Bereich der Rauschgiftkriminalität vorgehen musste, stiegen im Jahr 2017 auf 864 Taten. Der Vergleich zum Vorjahr: 374 Taten. Das entspricht einer Zunahme von 131 %.
Eine auffällige Zunahme gab es im Jahr 2017 bei den Vorsätzlichen Brandstiftungen. Hier stieg die Fallzahl von 38 im Jahr 2016, auf 93 Fälle im Jahr 2017. Die Aufklärungsquote lag bei 14 % (Vorjahr: 13,2%)
Im Jahr 2017 konnten insgesamt 4.889 Tatverdächtige ermittelt werden. Dabei bildeten die Frauen einen Anteil von 24,8%. 73,7 % aller Tatverdächtigen waren Erwachsene unter 60 Jahren. Kinder hatten einen Anteil von 3,9 %, Jugendliche 8,4 % und Heranwachsende waren mit 9,1 % in der Statistik vertreten.
Der Anteil der nicht deutschen Tatverdächtigen betrug im Jahr 2017 31,7% (Vergleich zum Vorjahr: 41,9%).
Eine Darstellung ausgewählter Deliktsbereiche finden Sie hier.
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