Ein 52 Jahre alter Mann, der vorgab, Zeuge eines Überfalls auf eine Rentnerin gewesen zu sein, entpuppte sich jetzt als Täter. Er gestand, einer 86 Jahre alten Frau, am 5. Juni 2016, in Wulsdorf eine Halskette geraubt zu haben.
Kurios war die Abfolge der Aufklärung des Falls: Nicht das Opfer zeigte die Tat zuerst an, sondern der 52-Jährige selbst. Er sei Zeuge gewesen, wie die Rentnerin in der Ringstraße überfallen wurde, so seine Äußerungen gegenüber den Polizeibeamten auf dem Revier. Er habe den Täter überwältigt und ihm die Beute abgenommen. Jetzt sei er zur Polizei gegangen, um den Kettenanhänger abzugeben. Zwar kamen den Beamten diese Schilderungen nicht sehr glaubhaft vor, denn bis dahin wurde ihnen noch gar kein Überfall gemeldet, dennoch nahmen sie die Aussage zu Protokoll und behielten den Kettenanhänger ein.
Erst einige Tage später informierte die 86-Jährige selbst die Polizei über den Vorfall. Sie traf auf einen Kontaktpolizisten, kam mit ihm ins Gespräch und schilderte den Überfall, der tatsächlich stattgefunden hattte. Jetzt wurden die Informationen bei der Polizei zusammengeführt und das Opfer erkannte auch noch den gestohlenen Anhänger wieder. Dank der Protokollaufnahme vom „Besuch“ des 52-Jährigen bei der Polizei, konnte der Mann zu dem Fall vernommen werden. Der Beschuldigte gestand die Tat selbst begangen zu haben. Bereichern habe er sich nicht wollen, sondern er wollte eine Filmszene „nachspielen“. Jetzt muss er sich wegen Raubes verantworten.
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