Der Senat hat in seiner heutigen Sitzung (8. Dezember 2015) die Sanierung der Westkaje im Kaiserhafen beschlossen. Die mehr als 100 Jahre alte Kaje weist Schäden auf, die die Standsicherheit substanziell gefährden. Sowohl die derzeitigen als auch die zukünftigen Nutzungen sind daher nicht mehr in vollem Umfang gewährleistet. Die auf 32,7 Million Euro veranschlagte Sanierung wird aus den zentralen Investitionsmitteln der Jahre 2016 / 2017 finanziert. Ein Teil der erforderlichen Investitionssumme (acht Mio. Euro) lässt sich durch die noch vorhandenen Mittel aus dem Verkaufserlös der früheren bremischen Beteiligung an der Lloyd Werft sowie dem Verkauf eines früheren bremischen Schwimmdocks an die Bremerhavener Dock GmbH bereitstellen.
Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner, bezeichnete die Invesition in diese öffentliche Hafenkaje als zentrales Hafen- und Infrastrukturprojekt. "Mit der Sanierung hält der Senat seine Zusage ein: Die Häfen sind das Herzstück der Wirtschaftsstruktur im Land Bremen. Es bleibt eine zentrale politische Zukunftsaufgabe und eine Maßgabe der bremischen Landesverfassung, auch in schwieriger finanzieller Lage dafür zu sorgen, dass die Hafenanlagen funktionsfähig bleiben. Dies ist der politische Beitrag, um Arbeitsplätze im Land Bremen zu erhalten und neu zu schaffen."
Da eine Sanierung der vorhandenen Konstruktion nicht möglich ist, kommt nur ein Ersatzneubau in Frage. So ist vorgesehen, in einem ersten Bauabschnitt 440 Meter Kaje zu erneuern. Bei umgehender Einleitung der weiteren Planungsschritte und Vorbereitung der Bauausführung kann die Maßnahme nach Aussage der bremenports bis Ende 2017 abgeschlossen werden.
Mit dem Umbau werden die bisherigen Funktionalitäten auf beiden Seiten des Hafenbeckens mit flexibel nutzbaren Umschlaganlagen im Stückgutbereich (heute insbesondere Automobile und Offshore-Komponenten) sowie die Ausrüstungs- und Ablegebereiche gesichert und zugleich neue, wertschöpfungs- und beschäftigungsintensive Funktionen wie sie sich zum Beispiel aus dem Betrieb von Dockanlagen ergeben, erschlossen. So rechnet beispielsweise die Lloyd Werft Bremerhaven damit, dass aufgrund anstehender Bauaufträge die derzeitige direkte Beschäftigtenanzahl von rund 350 innerhalb weniger Jahre auf 724 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr als verdoppelt werden kann. Hinzu kommen die damit verbundenen indirekten und induzierten Beschäftigungsverhältnisse, die nicht nur am Standort Bremerhaven, sondern weit darüber hinaus wirksam werden.
Insgesamt sind dementsprechend neben der Sicherung bereits bestehender Hafen- und Werftarbeitsplätze vielfältige zusätzliche Beschäftigungs- und Wertschöpfungseffekte zu erwarten, die direkt der Sanierung der Kaje im Kaiserhafen III zugeordnet werden können..
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