Befreiungsschlag im Eisbärenkäfig
Die Eisbären Bremerhaven können doch noch gewinnen: Nach neun Niederlagen in Folge schafften die Seestädter in der Beko Basketball Bundesliga den lange ersehnten Befreiungsschlag und besiegten Phoenix Hagen nach hartem Kampf mit 92:85 (48:48). Gleich sechs Eisbären punkteten zweistellig. Erfolgreichster Werfer war der bärenstarke Myles Hesson, der auf 21 Punkte, 10 Rebounds, 4 Assists und 5 Blocks kam. Einen gelungenen Einstand feierte Neuzugang Sergio Kerusch, der in nur 13 Minuten Spielzeit auf 11 Punkte und 5 Rebounds beisteuerte.„Diese Art von Sieg haben wir dringend gebraucht. Ich freue mich, wie das Team heute reagiert hat. Die Jungs haben super gekämpft und wir hatten eine sehr gute Balance in der Mannschaft. Das zeigt die Tatsache, dass gleich sechs Spieler zweistellig gepunktet haben. Aber es war nur ein erster Schritt und wir müssen jetzt weiter hart arbeiten. Ein großer Dank geht an unsere Fans. Wir haben sie heute unbedingt gebraucht und sie haben uns erstklassig unterstützt. Die Stimmung in der Halle war großartig“, sagte Eisbären-Coach Muli Katzurin nach dem Befreiungsschlag im Eisbärenkäfig.
Auch Eisbären-Profi Flavio Stückemann, der erstmals überhaupt in der Bremerhavener Starting-Five stand, war überglücklich: „Ich habe erst kurz vor dem Spiel erfahren, dass ich von Anfang an dabei bin. Die harte Arbeit im Training hat sich für mich bezahlt gemacht. Dieser Sieg fühlt sich unglaublich gut an und wir können diesen Erfolg zumindest heute ein klein wenig genießen. Ab Sonntag geht es dann mit Vollgas weiter, denn wir haben noch einen weiten Weg vor uns“, blickte Stückemann nach dem Spiel umgehend nach vorn.
Bremerhaven ging mit der richtigen Einstellung ins Spiel und kaufte den Gästen in den ersten 15 Minuten erfolgreich den Schneid ab. Die Eisbären attackierten von Beginn an den Hagener Korb, hängten den Gästen insgesamt 35 Fouls an. Besonders die Hereinnahme von Stückemann erwies sich als cleverer Schachzug von Eisbären-Coach Muli Katzurin. Stückemann agierte nicht nur als effektiver Kettenhund von Phoenix-Topscorer David Bell, sondern war gemeinsam mit Myles Hesson auch treffsicherster Eisbär vor der Pause.
Je 10 Punkte steuerten Stückemann und Kampfschwein Hesson in den ersten 20 Minuten bei. Bremerhaven erspielte sich mehrfach einen zweistelligen Vorsprung, bekam die beiden Hagener Larry Gordon und
Keith Ramsey aber nicht in den Griff. Beide trafen hochprozentig und waren hauptverantwortlich für den 16:4-Lauf der Feuervögel kurz vor der Halbzeit. Phoenix schmiss den Turbo an und das reichte zum 48:48-Ausgleich zur Pause.
Auch nach der Halbzeit blieb es ein Kampf auf Biegen und Brechen. Die Eisbären agierten zwar mannschaftlich geschlossener als Hagen, hatten aber weiter große Probleme mit Larry Gordon. Der Hagener Forward machte einfach alles und brachte sein Team Mitte des dritten Viertels mit 63:60 in Front. 24 Punkte hatte Gordon zu diesem Zeitpunkt auf dem Konto. Mehr sollten es allerdings nicht mehr werden. Mit Ablauf des 3. Viertels übernahm Eisbären-Spielmacher Lorenzo Williams das Kommando. Sein Dreier zum 68:66 brachte die Hausherren erneut in Front. Diese Führung gaben die Eisbären nicht mehr ab.
Die Entscheidung in einem hochspannenden Spiel fiel erst kurz vor Schluss. Mit David Bell, Larry Gordon und Dino Gregory mussten gleich drei Hagener Leistungsträger vorzeitig vom Feld. Die Eisbären machten das einzig richtige und attackierten weiter aggressiv den Gäste-Korb. Teufelskerl Myles Hesson und & Co brachten den sechsten Bremerhavener Saisonsieg zum Jubel der 3060 Zuschauer schließlich an der Freiwurflinie unter Dach und Fach.
Punkteverteilung Eisbären: Williams 10, Schultze 4, Schneiders 5, Ehambe 10, Hesson 21, Searcy 12, Smith 9, Kerusch 11, Stückemann 10
Beste Werfer Hagen: Gordon 24, Ramsey 17, Bell 17, Brown 12
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