Anthony Smith in Action Bild:spfoto.de |
Die Eisbären Bremerhaven müssen in der Beko Basketball Bundesliga weiter auf ihren ersten Saisonsieg warten. Gegen Tabellenführer FC Bayern München unterlagen die Seestädter vor 9370 Zuschauern in der Bremer ÖVB Arena knapp mit 70:77 (40:40). Sagenhafte 26 Offensiv-Rebounds griffen sich die bis in die Haarspitzen motivierten Eisbären gegen das aktuelle Überteam der Beko BBL. Dass es dennoch nicht für eine Sensation reichte, lag an Kleinigkeiten und der Cleverness der abgebrühten Gäste im Schlussviertel. Erfolgreichster Eisbär war Center Devin Searcy, der mit 20 Punkten und 11 Rebounds ein lupenreines Double Double auflegte. Die Zuschauer in der ÖVB Arena rieben sich in der ersten Halbzeit verwundert die Augen, denn nicht der große Favorit aus München, sondern die Gastgeber gaben den Ton an. In der Defensive rührten die Eisbären mit einer hartnäckigen Zonenverteidigung ordentlich Beton an. Und offensiv war der agile Devin Searcy Fels in der Bremerhavener Brandung. Die Bayern hatten mit der „Zone“ große Probleme und kamen kaum zu Korberfolgen. Nur 10 Punkte ließen die Eisbären im Auftaktviertel zu und erzielten ihrerseits 19. Das war großes Kino. Es dauerte bis zur 18. Spielminute, ehe die Münchener den Hausherren so dicht auf den Pelz rückten, dass sie erstmals die Führung übernahmen (37:38). Doch die bissigen Gastgeber blieben dran und konnten bis Halbzeitpause zum 40:40-Unentschieden ausgleichen. Zu diesem Zeitpunkt hatten vier Spieler beider Mannschaften bereits
je 3 Fouls auf dem Konto. Brian Harper und Jeffrey Martin auf Seiten der Eisbären und Yassin Idbihi und John Bryant bei den Münchenern. Auch nach der Pause blieb das Spiel offen. Gleichwohl ließen die Bayern dank ihrer stärkeren Verteidigung weniger Eisbären-Punkte zu wie vor der Pause zu. Auch die Trefferquote der Gastgeber nahm in der zweiten Hälfte ab, so dass sich die Bayern mehrfach mit bis zu 11 Punkten absetzen konnten. Mit Herz und Kampfgeist und nach vorn gepeitscht von den Zuschauern hielten sich die Eisbären trotzdem im Spiel. Ein 7:0-Lauf der Münchener zum 62:73 bedeutete drei Minuten vor Schluss die Vorentscheidung. Zwar kämpften sich die Eisbären in den letzten 90 Sekunden erneut auf 68:73 heran, ließen in der entscheidenden Phase aber auch zu viele einfache und vor allem wichtige Punkte liegen. Trainerstimmen Calvin Oldham (Eisbären Bremerhaven): „Das war eine tolle Kulisse und Atmosphäre hier in Bremen. Meine Mannschaft hat gekämpft und die Einstellung war so, wie sie sein sollte. Aber wenn du eine Chance hast, ein so starkes Team wie Bayern München zu schlagen, musst du diese Chance einfach besser nutzen. Wir haben viele Offensivrebounds geholt, aber auch einige wichtige abgegeben. Auch die schlechte Dreierquote und die Ballverluste haben uns wehgetan. In der Schlussphase müssen wir einfach disziplinierter spielen. Unter dem Strich war das heute aber ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.“ Svetislav Pesic (Bayern München): „Wir haben das ganze Spiel über versucht, in unseren Rhythmus zu kommen. Und wir haben gedacht, wir gewinnen dieses Spiel automatisch. Aber das ist in dieser Liga nicht möglich. Bremerhaven hat sehr diszipliniert gespielt, sehr gut verteidigt und toll gekämpft. Auch in der Offensive waren die Eisbären sehr aggressiv. Ich glaube 26 Offensivrebounds sind Ligarekord. Das zeugt von viel Charakter. Wir haben die Offensiv-Rebounds der Bremerhavener einfach nicht kontrollieren können.“ Punkteverteilung Eisbären: Harper 3, Zwiener 10, Allen 9, Juskevicius 9, Smith 7, Adams 12, Searcy 20 Beste Werfer Bayern München: Troutman 12, Djedovic 11
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