Nachdem der Direktor der Ortspolizeibehörde Bremerhaven, Harry Götze, am 01. Juli 2019 die "Strategie zur systematischen Überwachung des Straßenverkehrs (SÜS)" zur Chefsache erklärt hatte, blickt er nun auf die ersten 6 Aktionsmonate zurück. "Die große Zustimmung aus der Bremerhavener Bevölkerung hat die Notwendigkeit zur Abkehr von der Ellenbogenmentalität deutlich bestärkt. Wir sind auf einem guten Weg, haben jedoch noch lange nicht das Ziel erreicht, welches wir anstreben", betont Harry Götze.
Nach Feststellung der Bremerhavener Polizei hatte sich in den vergangenen Jahren eine Tendenz verfestigt, die darauf schließen ließ, dass das Verhalten der Verkehrsteilnehmer sich immer öfter nur an eigenen Interessen orientierte. Verkehrsregeln wurden beharrlich missachtet und der Umgang der Menschen miteinander wurde zunehmend von einer "Ellenbogenmentalität" geprägt.
Harry Götze führt aus: "Durch eine hohe Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es gelungen, erste Veränderungen zu erzielen. Noch immer wird häufig nicht geblinkt, das Rotlicht der Ampel ignoriert oder zu schnell gefahren und nachlässig geparkt - aber die Verkehrssituation in Bremerhaven hat sich insgesamt schon verbessert. Es liegt noch eine große Wegstrecke vor uns, die einen langen Atem und ein großes Durchhaltevermögen verlangt. Aber ich bin davon überzeugt, dass sich das Ziel lohnt.
Der verstärkte Kontrolldruck führt zwangsläufig zu mehr festgestellten Verstößen. Vom Fußgänger, über den Radfahrer bis hin zum Führer eines Kraftfahrzeuges hat jeder die Möglichkeit, das eigene Verhalten zu überprüfen und notwendige Veränderungen vorzunehmen."
Folgende Feststellungen lassen sich zur Verkehrs-Überwachungs-Strategie "SÜS" treffen:
- Es gab im vergangenen halben Jahr über 500 Bürger-Hinweise zu SÜS. - Der Aktionszeitraum wurde zunächst auf 1 ½ Jahre bis Ende 2020 festgelegt, wird jedoch im Bedarfsfall erweitert. - Von Juli bis Dezember 2019 wurden 2.500 Verkehrskontrollen im Stadtgebiet durchgeführt. Sie lagen im ersten Halbjahr deutlich niedriger. - Die Anzahl der Ordnungswidrigkeiten hat sich seit Aktionsbeginn um durchschnittlich 100 % gesteigert. - Schwerpunkte bei Hinweisen und Verstößen:* Geschwindigkeit * Nutzung elektronischer Geräte * Fehler beim Abbiegen * Rotlichtmissachtung * Verstöße Durchfahrtsverbot * Fehlverhalten Parken und Halten * Fehlverhalten von Radfahrern
- Jeder Hinweisgeber erhielt eine schriftliche Nachricht über den Eingang seiner Meldung. Die erforderlichen Maßnahmen wurden gemäß Maßnahmenkatalog bearbeitet. Auszugsweise gehört dazu:* Überprüfung durch den Funkstreifendienst * Kontaktaufnahme durch den zuständigen Kontaktpolizisten * Verkehrskontrollen * Berichterstattung durch die Polizei in ihren sozialen Netzwerken * Pressemitteilungen * Ausstattung des Streifendienstes mit elektronischen Datenerfassungsgeräten * Enge Zusammenarbeit mit dem Bürger- und Ordnungsamt
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