Aktion "SÜS" wird fortgesetzt
Die Bremerhavener Polizei setzt auch im August ihre systematische
Überwachung des Straßenverkehrs fort. Nach Feststellung der
Bremerhavener Polizei scheint sich in den vergangenen Jahren eine
Tendenz verfestigt zu haben, die darauf schließen lässt, dass das
Verhalten der Verkehrsteilnehmer sich zunehmend an ihren eigenen
Interessen ausrichtet. Verkehrsregeln werden beharrlich missachtet und
der Umgang der Menschen miteinander wird zunehmend von einer
"Ellenbogenmentalität" geprägt. Mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen
tritt die Bremerhavener Polizei dem Problem seit dem vergangenen Monat
entgegentreten. Die Öffentlichkeit wurde gebeten, sich aktiv an dem
Konzept zu beteiligen. Dafür wurde ein Mailpostfach (ihrhinweis@polizei.bremerhaven.de)
eingerichtet, in dem relevante Brennpunkte zur Verkehrsüberwachung der
Polizei mitgeteilt werden können. "Nach einem Monat sind wir nun dabei,
eine erste Auswertung der Statistik vorzunehmen" erklärt der Leiter der
Verkehrsdienste, Mario Reichow. Der Hauptkommissar fügt hinzu, dass bei
seiner Dienststelle alle Hinweise und Beschwerden aus der Bevölkerung
auflaufen und bearbeitet werden. "Die Hauptrolle bei den Anzeigen spielt
offensichtlich das widerrechtliche Befahren von gesperrten
Straßenabschnitten, wie z.B. in der Wurster Straße, dem Höllenhammsweg,
dem Kornweg und auch der Isarstraße. Täglich benutzen Autofahrer diese
Straßen offensichtlich als Abkürzung, obwohl sie deutlich für den
Durchgangsverkehr gesperrt sind. Auch das Verhalten der Radfahrer wird
häufig bemängelt. Sie benutzen oft die falsche Fahrbahnseite, was zu
gefährlichen Situationen und auch zu Verkehrsunfällen führt. Ein
weiteres Problem stellt das Anzeigen der Fahrtrichtung dar.
Verkehrsteilnehmer zeigen ihren Spur- oder Richtungswechsel einfach
nicht an und sorgen so für Verdruss" erklärt Reichow. Führt die Polizei
monatlich sonst ca. 300 Verkehrskontrollen im Bremerhavener Stadtgebiet
durch, waren es im vergangenen Monat rund 450 registrierte
Kontroll-Einsätze. Im Normallfall sanktionieren die Beamten zwischen 800
und 1.200 Verkehrsordnungswidrigkeiten pro Monat. Diese Anzahl wurde im
vergangenen Monat auf knapp über 2.000 erhöht. Der Direktor der
Ortspolizeibehörde, Harry Götze, hatte die Aktion zu 'Chefsache' erklärt
und ist mit dem bisherigen Ergebnis sehr zufrieden. Er sprach seinen
Kollegen eine besondere Anerkennung aus, denn die Arbeitsbelastung im
Einsatzdienst ist in Bremerhaven hoch wie nie. In der Öffentlichkeit
kommt 'SÜS' jedenfalls gut an. Viele rechts- und regelkon¬form lebende
Menschen klagen über eine zunehmende Aggressivität und
Respektlo¬sigkeit. Die Mehrzahl unserer Mitmenschen verurteilt das
mutwillige Überschreiten der Grenzen und sehnt sich nach einer Polizei,
die nun endlich mal durchgreifen soll.
Kommentar veröffentlichen