FIT IM AUTO bietet allen Senioren die Möglichkeit, das eigene Können hinterm Steuer praktisch zu testen und gemeinsam mit Experten zu hinterfragen. Die Idee wird in vielen Bundesländern bereits seit 2015 erfolgreich umgesetzt und soll nun auch in Bremerhaven etabliert werden.
Die Ortspolizeibehörde Bremerhaven und die Verkehrswacht Bremerhaven e.V. organisieren zusammen mit 2 DVR-Sicherheitstrainern die kurzen Kurse, in denen die Zielgruppe ‚nachgeschult‘ werden soll. Die Verantwortlichen setzen dabei auf Vertraulichkeit. Die Teilnehmer können sich dabei informieren und sollen nicht überprüft werden. Bei der Auftaktveranstaltung wurden die 12 Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt. Der praktische Teil wurde von 2 Fahrlehrern/DVR-Sicherheitstrainer geleitet. Im eigenen PKW ging es in den Verkehr. Dabei wurde Wert auf vorausschauendes Fahren gelegt und die Bedeutung von alten und neuen Verkehrszeichen besprochen. Alle konnten eine angeleitete Vollbremsung/Notbremsung machen, die auch als Schlag- oder Gefahrbremsung bekannt ist und sehen, wie ihr eigenes Auto dabei reagiert. Daneben gab es viele Tipps und Tricks, z.B. zum Linksabbiegen, wie man sich als älterer Mensch im heutigen Straßenverkehr sicher fortbewegt.
Zur gleichen Zeit gab es theoretischen Unterricht für die andere Gruppe. Anhand von einigen Beispielen wurden, teilweise spektakuläre und kuriose Verkehrsunfälle besprochen, die hochbetagten Menschen in Bremerhaven passiert sind. Dazu wurden von der Polizei neue Verkehrsregeln wie z.B. abgesenkter Bordstein, Rettungsgasse, Grünpfeil, Kreisverkehr, Beförderung von Tieren im Auto, Beeinflussung durch Medikamente und das richtige Verhalten nach einem Verkehrsunfall erläutert. Die Verkehrswacht Bremerhaven e.V. stellte an einem Unfallsimulator verschiedene unfallträchtige Situation vor. Die Senioren sollten schnell darauf reagieren und bremsen. Das schafften alle mit bis zu 0,8 Sekunden Reaktionszeit. Der älteste Teilnehmer war 89 Jahre alt. Der ehemalige Berufskraftfahrer geht regelmäßig zur ärztlichen Untersuchung und ist sich seiner Verantwortung bewusst. Die 4 Stunden vergingen wie im Flug und die 7 Frauen und 5 Männer waren von dieser Erfahrung begeistert. Zum Schluss gab es Unterlagen mit den Tagesinhalten und eine Urkunde. Die nächsten Trainings-Termine werden nach der Sommerpause bekannt gegeben.
„Wir lassen unsere Senioren nicht im Regen stehen“
Im strömenden Regen konnten alle gleich ihren neuen, leuchtend gelben Regenschirm auf dem Weg zum Parkplatz ausprobieren.
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