Die Infrastruktur im Bremerhavener Fischereihafen wird in diesem Jahr noch weiter modernisiert und gestärkt. „Insgesamt werden wir im Interesse der Betriebe im Fischereihafen rund drei Millionen Euro investieren“, sagt FBG-Geschäftsführerin Petra Neykov. Zu den Maßnahmen zählen unter anderem die Modernisierung des Mittelspannungsnetzes, die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED sowie eine Reihe von Instandsetzungsarbeiten an den Straßen und Gebäuden des 450 Hektar großen Gewerbe- und Industriegebietes.
Mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 2,2 Millionen Euro gehört die Erneuerung des Mittelspannungsnetzes, über das die Unternehmen im Fischereihafen mit Strom versorgt werden, zu den größten Vorhaben in dem Investitionsprogramm. „Die FBG managt ja nicht nur das Gewerbegebiet, sondern ist hier auch als Versorgungsunternehmen und Netzbetreiber tätig“, erläutert der Leiter des FBG-Bereiches Energie- und Wasserversorgung, Dr. Manfred Bischoff. Mit diesem Service unterscheidet sich der Fischereihafen von den meisten anderen großen Gewerbegebieten in Deutschland. „Wir können den Betrieben hier kostengünstige Rahmenbedingungen und Versorgungssicherheit aus einer Hand bieten“, sagt Bischoff über den Hintergrund.
Der landeseigene Fischereihafen Bremerhaven verfügt über eine Landfläche von rund 465 Hektar, die von der FBG gemanagt und bewirtschaftet wird.Foto: © Scheer
Die Erneuerung des Mittelspannungsnetzes hat bereits im vergangenen Sommer begonnen und soll Ende dieses Jahres beendet sein. Die Bauarbeiten erstrecken sich in verschiedenen Abschnitten entlang der Straße „Am Lunedeich“. Zurzeit werden die Leitungen zwischen der Grönlandstraße und „Am Baggerloch“ neu verlegt. Üblicherweise halten unterirdisch verlegte Stromleitungen viele Jahrzehnte. Auch wenn es im Fischereihafen bislang noch nicht zu nennenswerten Störungen im eigenen Netz gekommen ist, hat sich die FBG zu der Erneuerung entschlossen: „Die Versorgungssicherheit unserer Kunden hat Vorrang.“ Überwiegend handelt es sich um Großunternehmen, die über das rund acht Kilometer lange Mittelspannungsnetz mit Strom in einer Spannung von mehr als 20.000 Volt (20 kV) versorgt werden.
„Die Maßnahmen sind Teil unserer Strategie, den Fischereihafen als ein besonders bedeutendes Gewerbegebiet im Land Bremen zu stärken. Dafür erneuern wir fortlaufend die Infrastruktur und schaffen gute Rahmenbedingungen für Innovationen und Arbeitsplätze“, erklärte Wirtschaftssenator Martin Günthner.
Während die FBG auf der einen Seite des Fischereihafens dafür sorgt, dass die Unternehmen zuverlässig mit elektrischer Energie versorgt werden, kümmert sie sich an anderen Stellen darum, dass Strom gespart wird. In den vergangenen Wochen hat die FBG insgesamt 263 Straßenleuchten auf LED-Betrieb umgerüstet. Nach Abschluss der Arbeiten sind damit alle rund 800 Lichtpunkte im Fischereihafen mit den energiesparenden und langlebigen Leuchtmitteln ausgestattet. Das Gesamtprogramm kostet knapp 190.000 Euro, die aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) unter Kofinanzierung durch das Land Bremen bezahlt wurden und damit zu den Leistungen der EU für Bremerhaven zählen. Die Umrüstung schützt das Klima und spart Kosten: Pro Jahr sinken die CO2-Emissionen allein durch die Beleuchtung um 52 Tonnen; die Einsparung bei den Energiekosten beziffert Bischoff auf jährlich rund 22.000 Euro. Während der durchschnittlichen Lebensdauer von 20 Jahren machen sich die LED-Leuchten damit weit mehr als bezahlt.
Parallel zu den Arbeiten des Versorgungsbereiches setzt sich die FBG für modernste Technologie für ihre Kunden ein, wie z.B. für den Breitbandausbau im Fischereihafengebiet.
Zu den künftigen Nutznießern können auch die Mieter einer neuen Büroeinheit in einem FBG-Gebäude „An der Packhalle IX“ gehören. Als Pilotprojekt hat die FBG in der Abteilung 25 das Dachgeschoss zu einem 217 Quadratmeter großen Loft-Büro mit Küche und komplett verglastem Meetingroom ausgebaut. Das Besondere an dieser Bürofläche ist, dass die Industriearchitektur der alten Packhalle auch in der neuen Nutzung sichtbar und erlebbar bleibt. Es sind großzügige transparente Räume entstanden, die eine kreative und konstruktive Arbeitsatmosphäre fördern. Das Büro ist so geschnitten, dass es sich auch zwei Nutzer in Gemeinschaft teilen können. „Wir hoffen mit diesem für den Fischereihafen neuartigen Bürokonzept ganz neue Zielgruppen anzusprechen. Wenn die Nachfrage so ist wie erwartet, werden wir vergleichbare Objekte auch an anderen Standorten im Fischereihafen entwickeln“, betont Michaela von Glahn, kommissarische Leiterin des FBG-Bereiches Immobilien und Infrastruktur.
Derzeit wird an vielen weiteren Projekten im Fischereihafen gearbeitet. Dazu zählt neben der Reattraktivierung des Fischbahnhofs die Herrichtung und Entwicklung des AWI-Campus. Außerdem lässt die Fischereihafen-Betriebsgesellschaft zahlreiche ihrer Straßen und Gebäude in dem Gewerbe- und Industriegebiet sanieren. „Unser Ziel ist es, den Unternehmen im Fischereihafen bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten“, sagt FBG-Chefin Petra Neykov. Auf dem landeseigenen Areal sind gut 400 Unternehmen mit rund 8.000 Beschäftigten angesiedelt.
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