©Jens Hadel / bremerhaven.de
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Herzliches
Willkommen auf dem Rollfeld: Nuntius Nikola Eterovic (li.) und
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (re.) werden durch den
Präsidenten des Senats, Bremens Bürgermeister Carsten Sieling, in
Empfang genommen
Oliver
Juckenhöfel, Standortleiter Airbus Raumfahrt Bremen (re.), erläutert im
1:1-Modell des SpaceLabs zusammen mit ESA-Astronaut Matthias Maurer
(2.v.l.) die Wirkung des Schwerelosigkeit
Nach dem anderthalbstündigen Besuch unter der Überschrift „Raumfahrtstandort Bremen“ führte das Programm die Delegation zum historischen Marktplatz in der Bremer Innenstadt, wo zunächst ein Gruppenfoto der Delegation aufgenommen wurde. Dabei sahen ihnen viele Bremerinnen und Bremer sowie zahlreiche Touristen interessiert zu. Mit ihnen kamen Bundespräsident Steinmeier und Bürgermeister Sieling auch kurz ins Gespräch. Anschließend folgte der Gang in das Weltkulturerbe-Rathaus. Hier trugen sich der Bundespräsident und der Doyen des Diplomatischen Korps, der Apostolische Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterovic, in das Goldene Buch der Stadt ein.
Gruppenbild
mit Bundespräsident: Auf dem Bremer Marktplatz nahmen die rund 150
internationalen Diplomaten die Gelegenheit wahr zu einem Foto mit dem
höchsten deutschen Staatsrepräsentanten
Das sei damals eine richtungsweisende Entscheidung gewesen, die den Länder Europas, Wohlstand und Sicherheit gebracht habe. Und auch Bremen habe davon als bedeutender Wirtschaftsstandort profitiert und tue dies heute noch. Sieling: „Bremens Wirtschaft wächst überdurchschnittlich. Mit 3,3 Prozent hatten wir 2017 das höchste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer, das im Bundesdurchschnitt bei 2,2 Prozent lag. Unsere Seehäfen in Bremen und Bremerhaven sind das Rückgrat eines der führenden deutschen Industrie-, Logistik- und Exportstandortes. Aber das Land Bremen sei auch ein exzellenter Wissenschaftsstandort: In Bremen und Bremerhaven studieren 35.000 Menschen an acht Universitäten und Hochschulen. Bundesweit gebe es hier die höchste Dichte an Großforschungseinrichtungen.
Mit Blick auf die hanseatische Tradition Bremens des internationalen Handels und der Weltoffenheit sagte Bundespräsident Steinmeier in seiner Rede: „Wenn heute auf der internationalen Bühne der Wert von Dialog, Verständigung und der Suche nach friedlichem Interessenausgleich offen in Frage gestellt wird, ja wenn gerade auch die Rolle von multilateraler Diplomatie an sich bezweifelt wird, und wenn zugleich eine neue Logik von Konfrontation, Kompromisslosigkeit und ‚jeder gegen jeden‘ in Mode kommt – dann ist dieser Ort hier doch genau der richtige, um diese großen Tugenden auch unter Diplomaten noch einmal zu bekräftigen. Im Europäischen Rat steht am kommenden Wochenende mit der Frage der Migration eine der größten Herausforderungen unserer Zeit auf der Agenda. Alle wissen es: Dieses Thema bewegt die Menschen in ganz Europa, es entscheidet über Wahlen und Regierungen. Vor allen Dingen aber entscheidet die Frage, ob uns hier eine gemeinsame europäische Lösung gelingt, auch über den künftigen Zusammenhalt in Europa!“, so der Bundespräsident. Deshalb erwarte er, dass alle Staats- und Regierungschefs auf diesem Rat sehr ernsthaft um eine Lösung ringen werden, um wichtige europäische Prinzipien miteinander in Einklang zu bringen.
Informatives Programm in Bremerhaven
Der zweite Teil des Bremen-Besuches führt den Bundespräsidenten und das Diplomatische Korps am Nachmittag in die Seestadt Bremerhaven. Ab ca 14 Uhr befand sich die Delegation auf dem Weg dorthin, wo Besichtigungen des Deutschen Auswandererhauses und des Klimahaus 8° Ost sowie ein Abendempfang im Forum Fischbahnhof vorgesehen sind.
Die beiden Themenkomplexe Migration und Klimawandel stellen die zwei wohl größten Herausforderungen unserer Zeit dar. Im Deutschen Auswanderhaus und im Klimahaus wird das Wissen um die Geschichte und die Zusammenhänge in diesen Bereichen in einer ansprechenden Form veranschaulicht. Und von hier können die internationalen Diplomaten bleibende Eindrücke mitnehmen.
Kann man mit 150 Diplomaten an einem Tag um die Welt reisen?
Die Antwort lautet ja! Aber nur, wenn man von Bremerhaven aus startet und immer entlang am 8. Längengrad Ost unterwegs ist. Dabei stehen die Länder Schweiz, Italien, Niger, Kamerun, die Antarktis, Samoa, Alaska und Deutschland auf der rund 42.000 Kilometer langen „Reiseroute“ des Bundespräsidenten, die er gemeinsam mit den Mitgliedern des Diplomatischen Korps in weniger als einer Stunde „virtuell bereisen“ wird. Möglich macht dies seit 2009 das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost. Das Science Center stellt Flora, Fauna und die klimatischen Gegebenheiten dieser Länder in beeindruckender Detailgenauigkeit dar.
Vor dem Besuch im Klimahaus stand um 15 Uhr zunächst eine Führung durch das Deutsche Auswandererhaus auf dem Terminplan. Das Deutsche Auswanderhaus, entstanden 2005, führt seine Besucher durch die Geschichte der deutschen Aus- und Einwanderungsbewegungen, die sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Durch Rauminszenierungen, Klanginstallationen und modernste Museumstechnik vermittelt das Auswandererhaus eindringlich und in einzigartiger Art und Weise, was es heißt, sein Zuhause für immer hinter sich zu lassen und welche Lebenswege denen bevorstanden, die Deutschland verließen oder aber als neue Heimat wählten.
Das Ende der Informations- und Begegnungsreise des Bundespräsidenten war schließlich gegen 18.30 Uhr der Abendempfang des Bundespräsidenten im Forum Fischbahnhof in der Seestadt Bremerhaven einläuten, bevor es für den hochrangigen Besuch um 20 Uhr wieder zurück nach Berlin geht.
Fotos: LIS / Michael Schnelle,©Jens Hadel / bremerhaven.de
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