„Heute ist eine neue Etappe in der Neugestaltung des sogenannten Kistnergeländes erreicht“, erklärte Bürgermeister Paul Bödeker anlässlich der Bauschildenthüllung für das neue Kistner-Quartier. Damit werde nun sichtbar ein Prozess fortgesetzt, der vor allem von Oberbürgermeister Melf Grantz vorangetrieben worden sei.
Seit der Insolvenz des Unternehmens im Jahre 2005 lag das Gelände der ehemaligen Kalksandsteinfabrik und des Baugeschäftes H. F. Kistner brach. Bestrebungen der Stadt u. a. in Form europaweiter Ausschreibungen, die zentral und an der Geeste gelegene Immobilie einer neuen Nutzung zuzuführen, scheiterten an der gewerblichen Vorbelastung, dem Verdacht auf Kampfmittel, Erhaltungsauflagen des Denkmalschutzes und anstehendem Sanierungsbedarf aufgrund mangelhafter Uferbefestigung. Hinzu kamen der schlechte Baugrund und der sanierungsbedürftige Zustand der Werftstraße. Auch die auf Grundlage eines Einzelhandelskonzeptes bereits 2006 entwickelte Einzelhandelsansiedlung wurde letztendlich verworfen. Die darauf folgenden Überlegungen führten dazu, an der Hafenstraße einen Verbrauchermarkt zu bauen, der im Gegensatz zu früheren Konzepten eine geschlossene Fassadenfront aufweist und die erforderlichen Stellplätze rückwärtig auf dem Gebäudedach und verdeckt durch den straßenseitigen Baukörper integriert.Was jetzt beginnt, ist im Wesentlichen mit Hilfe einer EFRE-Förderung möglich. Das gilt insbesondere für Abriss, Altlastenentsorgung sowie Promenade und Kajenerneuerung. Damit entstehen für private Folgeinvestitionen bessere Ausgangsbedingungen.
Das EFRE-Projekt Kistner konzentriert sich daher auf die Herrichtung der Gewerbebrache im Bereich der öffentlichen Flächen und Gebäude. Dies beinhaltet die wasserseitigen Sicherungsanlagen (Kaje), Aufenthalts- und Grünflächen sowie die öffentlichen Wegeverbindungen – insbesondere den Geeste-Wanderweg. Des Weiteren ist die Sanierung des denkmalgeschützten Schornsteins, der als Symbol der kulturhistorisch und heimatgeschichtlich bedeutsamen Kalksandsteinfabrik steht, Gegenstand des EFREProjektes.
Weiter östlich sind vier gehobene Mietwohnanlagen mit Wasserblick konzipiert. Richtung Stadthalle ist weitere Wohnbebauung vorgesehen. In diesem Bereich, dem ehemaligen Geeste- Metallbaugelände, sollen mindestens 20 % der Bebauung als sozialer Wohnungsbau entwickelt werden.
Dieses Projekt ist nicht von heute auf morgen zu realisieren, sondern wird sich über Jahre hinziehen. Bödeker: „Ich freue mich, dass heute mit der Enthüllung des Bauschildes sichtbar das Startsignal für eine Neugestaltung dieses interessanten Gebiets geben wird..
Kommentar veröffentlichen