Mit großen Schritten auf die Luneplate
Wirtschaftsdeputation beschließt die Grundlagen für die weitere Industrieentwicklung Bremerhavens01.09.2017
Bremerhavens Potenzial an erschlossenen Gewerbeflächen ist endlich
und wird immer kleiner. Eine zukunftsorientierte
Wirtschaftsstrukturpolitik muss heute den Blick auf Übermorgen werfen.
Dazu gehört zentral die vorausschauende Entwicklung von Gewerbeflächen
für die ansässige Wirtschaft und für Unternehmen, die auf der Suche nach
neuen Standorten sind.
Mit dem Beschluss der Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen vom 30. August 2017 wird nun der Startschuss für die Entwicklungsplanung des Industriegebietes Luneplate gegeben und ein historischer Schritt vollzogen.
Die Überlegungen, die Luneplate für gewerbliche Zwecke zu nutzen, gehen bis ins Jahr 1880 zurück. Damals gab es Ideen, dort einen Holzhafen für Geestemünde und Bremerhaven zu schaffen. In den 1960er Jahren gab es Pläne für großflächige Industrieansiedlungen und in den 1980er Jahren wurde die Luneplate als Teststrecke für den Daimler-Benz-Konzern angeboten.
Mit dem Beschluss zur Bereitstellung von Planungsmittel für die Erschließung des 155 Hektar großen Gebietes wird nun erstmals der Schritt zur gewerblichen Nutzung konkret und fassbar.
Wirtschaftssenator Senator Martin Günthner ist erfreut: "Über Jahrzehnte gab es nur Absichtserklärungen, was mit der Luneplate passieren soll. Wir haben nun konkret die Erschließung eines Teils der Luneplate für gewerbliche Nutzungen beschlossen und dafür die finanziellen Mittel in Höhe von 19 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Bremerhaven hat in den nächsten Jahren die Chance, seine gewerbliche und industrielle Basis weiterzuentwickeln, insbesondere auch mit Blick auf großflächige Ansiedlungen."
Dies ist nicht zuletzt der Situation geschuldet, dass von rund 510 Hektar Gewerbeflächen in Bremerhaven aktuell rund 418 Hektar besiedelt sind. Und von den Restflächen (92 Hektar) sind bereits 50 Prozent durch Anfragen und Angebote belegt.
Die Luneplate ist insbesondere durch ihre verkehrsgünstige Anbindung
als möglicher Standort für Unternehmen mit hohem Transportvolumen bzw.
Lieferverkehrsaufkommen attraktiv. Die unmittelbare Nähe zum Wesertunnel
sowie zur A27 über zwei schnell erreichbare Anschlussstellen
(Bremerhaven Süd und Bremerhaven Wulsdorf) sowie die Planung und
Umsetzung der zukünftigen Küstenautobahn A20 wird dieses Interesse noch
steigern. Ebenso die Nähe zu Hafenanlagen für Großschiffe.
Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz unterstreicht die Bedeutung der Erschließung der Luneplate im Wettbewerb zu anderen Hafenstädten: "Um Bremerhaven mittelfristig konkurrenzfähig zu halten, Flächenengpässen sowohl für kleine und mittlere Unternehmen entgegenzusteuern und Ansiedlungsinteressenten Möglichkeiten zu bieten, in Bremerhaven großflächig Gewerbe und Industrie anzusiedeln, ist die zeitnahe Erschließung der Flächen auf der Luneplate sinnvoll und geboten. Die Entwicklung der Luneplate ist hinsichtlich der Schaffung neuer Arbeitsplätze und für die demographische Stabilisierung der Seestadt von großer Bedeutung".
Bereits Mitte 2012 hat die Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen die ersten Voraussetzungen zur äußeren Erschließung der Luneplate geschaffen, indem Mittel in Höhe von 14,94 Millionen Euro für den Bau einer Erschließungsstraße mit zwei Brückenbauwerken beschlossen wurden. Die Maßnahme, für deren Umsetzung die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH (BIS) zuständig ist, steht kurz vor der Fertigstellung. Damit ist dann die erste Anbindung der Luneplate an das überregionale Straßennetz geschaffen.
Die BIS hat für die Fläche auf der Luneplate ein Erschließungskonzept entwickelt und eine grobe Baukostenermittlung durchgeführt. Der Grundgedanke ist die bedarfsgerechte Planung und Herrichtung der Bruttogewerbefläche von 155 Hektar in vier Erschließungsabschnitten. Die Nettogewerbefläche der Erschließungsabschnitte umfasst insgesamt 121 Hektar. Für die Erschließungsstraßen und zwei Regenrückhaltebecken wird eine Fläche von 34 Hektar benötigt. Im Rahmen eines Bodenmanagementkonzeptes soll bereits im Zuge der Realisierung des ersten Erschließungsabschnittes die notwendige Sandmenge für die Gesamtfläche ankauft werden, so dass diese für die jeweilig zu erschließende Fläche als Auflast genutzt werden kann.
Nils Schnorrenberger, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS ist von der Zukunft des neuen Industriegebiets überzeugt: "Ein Industriegebiet mit einer kurzen Anbindung an die Autobahn und einer passenden Hafeninfrastruktur schafft vielfach neue Möglichkeiten, Unternehmen anzusiedeln. Wenn wir für den Ausbau der Offshore Windenergie wieder politisch höhere Ausbauziele bekommen und die notwendige Netzanbindung steht, wird auch der Bedarf dieser Branche wieder steigen. Aber die Luneplate ist auch für andere Branchen sehr attraktiv. Dies gilt zum Beispiel für den großen und schweren Maschinen- und Anlagenbau. Aber auch in der Green Economy und dem nachhaltigen Wirtschaften sehen wir Zukunftsmärkte, die wir mit einem nachhaltigen Gewerbegebiet erschließen wollen."
Die Umsetzung des Gesamtkonzeptes ist schrittweise und bedarfsabhängig bis 2027 geplant. Den geplanten vier Umsetzungsphasen geht eine Planungsphase (Leistungsphasen 1 bis 4) voraus, die die Entwicklung der Gesamtfläche berücksichtigt und bis Ende 2020 abgeschlossen sein soll. Darüber hinaus ist in diesem Zeitraum der Nachweis über entsprechende Ausgleichsflächen für die Gesamtmaßnahme sicherzustellen.
Bildnachweis Foto 2: BIS mbH/Fotograf Scheer
.Mit dem Beschluss der Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen vom 30. August 2017 wird nun der Startschuss für die Entwicklungsplanung des Industriegebietes Luneplate gegeben und ein historischer Schritt vollzogen.
Bis Ende 2009 war die Luneplate größtenteils niedersächsisches Gebiet.
Seit dem 1. Januar 2010 gehört die Luneplate zu Bremerhaven. Damit konnte nicht nur das Bremerhavener Stadtgebiet um fast 20 Prozent vergrößert, sondern auch ein Teilbereich von 155 Hektar als letztes großflächiges Areal für Industrie- und Gewerbeflächen ausgewiesen werden.Die Überlegungen, die Luneplate für gewerbliche Zwecke zu nutzen, gehen bis ins Jahr 1880 zurück. Damals gab es Ideen, dort einen Holzhafen für Geestemünde und Bremerhaven zu schaffen. In den 1960er Jahren gab es Pläne für großflächige Industrieansiedlungen und in den 1980er Jahren wurde die Luneplate als Teststrecke für den Daimler-Benz-Konzern angeboten.
Mit dem Beschluss zur Bereitstellung von Planungsmittel für die Erschließung des 155 Hektar großen Gebietes wird nun erstmals der Schritt zur gewerblichen Nutzung konkret und fassbar.
Wirtschaftssenator Senator Martin Günthner ist erfreut: "Über Jahrzehnte gab es nur Absichtserklärungen, was mit der Luneplate passieren soll. Wir haben nun konkret die Erschließung eines Teils der Luneplate für gewerbliche Nutzungen beschlossen und dafür die finanziellen Mittel in Höhe von 19 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Bremerhaven hat in den nächsten Jahren die Chance, seine gewerbliche und industrielle Basis weiterzuentwickeln, insbesondere auch mit Blick auf großflächige Ansiedlungen."
Dies ist nicht zuletzt der Situation geschuldet, dass von rund 510 Hektar Gewerbeflächen in Bremerhaven aktuell rund 418 Hektar besiedelt sind. Und von den Restflächen (92 Hektar) sind bereits 50 Prozent durch Anfragen und Angebote belegt.
Luftaufnahme der Luneplate
Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz unterstreicht die Bedeutung der Erschließung der Luneplate im Wettbewerb zu anderen Hafenstädten: "Um Bremerhaven mittelfristig konkurrenzfähig zu halten, Flächenengpässen sowohl für kleine und mittlere Unternehmen entgegenzusteuern und Ansiedlungsinteressenten Möglichkeiten zu bieten, in Bremerhaven großflächig Gewerbe und Industrie anzusiedeln, ist die zeitnahe Erschließung der Flächen auf der Luneplate sinnvoll und geboten. Die Entwicklung der Luneplate ist hinsichtlich der Schaffung neuer Arbeitsplätze und für die demographische Stabilisierung der Seestadt von großer Bedeutung".
Bereits Mitte 2012 hat die Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen die ersten Voraussetzungen zur äußeren Erschließung der Luneplate geschaffen, indem Mittel in Höhe von 14,94 Millionen Euro für den Bau einer Erschließungsstraße mit zwei Brückenbauwerken beschlossen wurden. Die Maßnahme, für deren Umsetzung die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH (BIS) zuständig ist, steht kurz vor der Fertigstellung. Damit ist dann die erste Anbindung der Luneplate an das überregionale Straßennetz geschaffen.
Die BIS hat für die Fläche auf der Luneplate ein Erschließungskonzept entwickelt und eine grobe Baukostenermittlung durchgeführt. Der Grundgedanke ist die bedarfsgerechte Planung und Herrichtung der Bruttogewerbefläche von 155 Hektar in vier Erschließungsabschnitten. Die Nettogewerbefläche der Erschließungsabschnitte umfasst insgesamt 121 Hektar. Für die Erschließungsstraßen und zwei Regenrückhaltebecken wird eine Fläche von 34 Hektar benötigt. Im Rahmen eines Bodenmanagementkonzeptes soll bereits im Zuge der Realisierung des ersten Erschließungsabschnittes die notwendige Sandmenge für die Gesamtfläche ankauft werden, so dass diese für die jeweilig zu erschließende Fläche als Auflast genutzt werden kann.
Nils Schnorrenberger, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS ist von der Zukunft des neuen Industriegebiets überzeugt: "Ein Industriegebiet mit einer kurzen Anbindung an die Autobahn und einer passenden Hafeninfrastruktur schafft vielfach neue Möglichkeiten, Unternehmen anzusiedeln. Wenn wir für den Ausbau der Offshore Windenergie wieder politisch höhere Ausbauziele bekommen und die notwendige Netzanbindung steht, wird auch der Bedarf dieser Branche wieder steigen. Aber die Luneplate ist auch für andere Branchen sehr attraktiv. Dies gilt zum Beispiel für den großen und schweren Maschinen- und Anlagenbau. Aber auch in der Green Economy und dem nachhaltigen Wirtschaften sehen wir Zukunftsmärkte, die wir mit einem nachhaltigen Gewerbegebiet erschließen wollen."
Die Umsetzung des Gesamtkonzeptes ist schrittweise und bedarfsabhängig bis 2027 geplant. Den geplanten vier Umsetzungsphasen geht eine Planungsphase (Leistungsphasen 1 bis 4) voraus, die die Entwicklung der Gesamtfläche berücksichtigt und bis Ende 2020 abgeschlossen sein soll. Darüber hinaus ist in diesem Zeitraum der Nachweis über entsprechende Ausgleichsflächen für die Gesamtmaßnahme sicherzustellen.
Bildnachweis Foto 2: BIS mbH/Fotograf Scheer
Kommentar veröffentlichen