Bremerhaven geht mit drei attraktiven Ausstellungen in den Herbst 2017 |
© Kunstmuseum Bremerhaven
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Mit einer Sonderausstellung zu zwei musizierenden Auswanderern und einer Fotoschau mit Ansichten der 1960er Jahre geht Bremerhaven in den Herbst 2017. Unbestrittenes Highlight aber ist eine außergewöhnliche Kunstausstellung im Kunstmuseum, das in diesem Jahr zehn Jahre alt wird und sich einen Ruf als echter Geheimtipp erworben hat.
Auch wenn der Wind auffrischt und die Schals fester gezogen werden müssen, lohnt die Reise an die Nordseeküste, nach Bremerhaven. Renommierte Erlebnismuseen zum Thema Auswanderung und Klima, eine überdachte Fußgängerzonen, urige Fischrestaurants und beliebte Cafés garantieren einen schönen Aufenthalt
Zeitgenössische Kunst des norddeutschen Raumes
Kunstmuseum Bremerhaven zeigt zum 10-jährigen Jubiläum Meisterwerke aus Sammlungen zwischen Jade, Weser und Elbe
Das ist einmalig im Norden: Für die Sonderausstellung „Nordwest zeitgenössisch“ in Bremerhaven vom 8. Oktober 2017 bis zum 14. Januar 2018 öffnen renommierte Museen des norddeutschen Raumes ihre Magazine und präsentieren ausgewählte Werke der Gegenwartskunst aus den Sammlungen erstmals gemeinsam. Anlass ist das zehnjährige Jubiläum des Kunstmuseums Bremerhaven.
Die Videos, Skulpturen, Zeichnungen und Gemälde kommen von der Kunsthalle Bremen, der Kunsthalle Wilhelmshaven, dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, der Städtischen Galerie Delmenhorst, dem Gerhard-Marcks-Haus in Bremen, der Städtischen Galerie Bremen, dem Kunstverein Bremerhaven und dem Museum gegenstandsfreier Kunst in Otterndorf. Gezeigt werden Werke von Kati Barath, Werner Berges, Alicja Kwade, Gregor Schneider und Nam Jun Paik sowie Jan Voss, Clemens von Wedemeyer und vielen anderen, die seit den 1960ern entstanden sind. Jede Einrichtung inszeniert ein oder zwei Räume in dem Kubus des Kunstmuseums. Dort sind seit der Eröffnung im Oktober 2007 bereits zahlreiche nennenswerte Ausstellungen – darunter zu Georg Baselitz, Paula Modersohn-Becker oder Joseph Beuys – gezeigt worden, mit denen sich das Haus unter Kunstfreunden einen exzellenten Ruf erworben hat.
Die Sonderausstellung ist wie die Dauerausstellung dienstags bis freitags von 11 bis 18 Uhr, am Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 6 Euro, ermäßigt 4 Euro, für Gruppen ab sechs Personen 2,50 Euro pro Person. Weitere Informationen unter www.kunstverein-bremerhaven.de.
Die musizierenden Brüder aus Hessen
Deutsches Auswandererhaus zeigt biografische Sonderausstellung Musik
Noch bis zum 31. Januar 2018 geht es im Auswandererhaus Bremerhaven in der Sonderausstellung um „Good music – Zwei deutsche Musiker in Amerika 1880 bis 1939“. Gezeigt werden mehr als hundert Originalbriefe zweier Bauernsöhne aus Hessen, die die deutsch-amerikanische Musikgeschichte dokumentieren. In den 1880er Jahren in die USA ausgewandert, sichern sich die beiden Brüder Louis und Fritz Schütz dort ihren Lebensunterhalt als erfolgreiche Musiker: Bis zum Ersten Weltkrieg existiert eine deutsch-amerikanische Kultur, die den Brüdern mit Konzerten, Tanzvergnügungen, Picknicks und Paraden zahlreiche Auftrittsmöglichkeiten bietet. Bald spielt ihre Blaskapelle auch auf amerikanischen Feuerwehrbällen, für Freimaurer und auf Parteiveranstaltungen. Als sich ihre aktive Musikerlaufbahn dem Ende neigt, werden die Brüder Schütz Zeitzeugen großer Veränderungen: Mit dem Phonographen hält aufgezeichnete Musik Einzug, Aufnahmen für Grammophon und Schallplatte, das Radio und die Jukebox nehmen rasant an Fahrt auf. Und nicht zuletzt beginnt sich mit Ragtime und dem frühen Jazz eine echt amerikanische Musik herauszubilden.
Die Sonderausstellung ist mit der Dauerausstellung verbunden, die von März bis Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr und von November bis Februar von 10 bis 17 Uhr zu sehen ist. Der Eintritt kostet 14,50 Euro, ermäßigt 13,90 Euro. Gruppen ab 15 Personen zahlen 11.80 Euro pro Person. Die Sonderausstellung
Aufbruch in eine neue Zeit
Historisches Museum Bremerhaven erlaubt den Blick in die 1960er Jahre
Bis zum 29. Oktober ist in einer weiteren Sonderausstellung der Blick in die 1960er Jahre möglich: Hochwertige, oft meisterlich arrangierte Fotografien des Bremerhavener Berufsfotografen Johannes Fleck (1924-2003) dokumentieren die positive Entwicklung der Stadt in all ihren Facetten. Fleck hatte eine besondere Vorliebe für Aufnahmen von Menschen in alltäglichen Situationen. Seine Fotografien zeigen die vielfältigen Ansichten der 1960er Jahre und spiegeln ein spannendes Bild der Gesellschaft jener Zeit wider. Bremerhaven bot in diesem Jahrzehnt Wohlstand für viele, schaffte zahlreiche neue Arbeitsplätze und wurde zu einem Anziehungspunkt. Stadtplaner entwickelten Konzepte für ein neues Stadtzentrum und eine autogerechte Stadt. Es erfolgten hohe Investitionen in die städtische Infrastruktur. Gleichzeitig wurde in neuen Wohnvierteln Platz für Zehntausende Bewohner geschaffen.
Die Sonderausstellung kann, ebenso wie die Dauerausstellung, rund ums Jahr dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3,80 Euro. Gruppen ab 12 Personen zahlen 4,40 Euro pro Person. Weitere Informationen unter www.historisches-museum-bremerhaven.de.
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