Schulstadtrat Frost: „Mehr als 90 Prozent der Kinder kommen an Wunschschule“
Das Schulamt hat das Anwahlverfahren für den Einschulungsjahrgang und den Übergang von der Grundschule in die Oberschulen und das Gymnasium abgeschlossen. Der Trend zur Ganztagsschule ist erkennbar.
Die 17 städtischen Grundschulen werden zum Sommer 2017 926 Einschulungskinder aufnehmen (1.039 im Vorjahr). 867 konnten der Anmelde- bzw. Wunschschule zugewiesen werden. Insgesamt werden zum Schuljahreswechsel nach derzeitigem Stand an den 17 städtischen Grundschulen insgesamt 48 Klassenverbände eingerichtet.Schuldezernent Michael Frost wertet das Ergebnis des Verfahrens insgesamt als erfreulich: „Die Quote der erfüllten Meldungen und Wünsche ist von 90,3% im Vorjahr auf jetzt 93,6% angestiegen. Allerdings zeigen gerade die hohen Anmeldezahlen für die Gorch-Fock-Schule in Geestemünde und die Amerikanische Schule in Lehe den wachsenden Bedarf an Ganztagsschulplätzen. Vorrangig brauchen wir in Geestemünde eine zusätzliche Ganztagsgrundschule. Hierzu muss die Standortentscheidung für die Allmersschule jetzt zügig getroffen werden.“ Eltern, denen kein wohnortnaher Ganztagsschulplatz zugewiesen werden konnte, werde nun ggf. im Einzelfall ein Ersatzangebot vorgeschlagen.
Das Anwahlergebnis für die Grundschulen (1. Jahrgang)
SJ 2017/2018 | Vergleich zu 2015/2016 | ||
Von den | 926 | Einschulungskindern | 1039 |
wurden | 867 | Kinder der Anmelde-/Wunschschule zugewiesen | 938 |
das entspricht | 93,6 | % der Einschulungskinder | 90,3 |
Von den | 926 | Einschulungskinder | 1039 |
hatten | 234 | eine andere als die Anmeldeschule gewünscht | 239 |
Davon konnte | 175 | Anwahlen entsprochen werden | 138 |
Das entspricht | 74,8 | % | 57,7 |
Abgelehnt wurden | 59 | Anwahlen | 101 |
Das entspricht | 25,2 | % | 42,3 |
784 Schülerinnen und Schüler haben eine Oberschule (82,6%) angewählt und 165 das Gymnasium (17,4%), was wiederum in etwa der Verteilungsquote des Vorjahres entspricht (82%/18%).
Aufgrund der deutlichen Kapazitätsverschiebungen zwischen den bestehenden Oberschulen und der noch nicht eigenständig geführten neuen Oberschule in Lehe fällt die Quote der erfüllten Anwahlwünsche (erhoben werden Erst-, Zweit- und Drittwahlwünsche) für die Sekundarstufe I in diesem Jahr zwangsläufig etwas niedriger aus als im Vorjahr, liegt aber insgesamt weiterhin über 95%.
Frost: „Uns war wichtig, nach den großen Verschiebungen und Ad-hoc-Gründungen zusätzlicher Klassen aufgrund der kurzfristig unterzubringenden Schülerinnen und Schüler jetzt wieder in eine langfristig verlässliche Standortplanung zu kommen, mit der die Schulen Planungssicherheit für die pädagogische und organisatorische Entwicklung erhalten. Dafür haben wir die Zahl der Klassenverbände konsequent begrenzt und auf der Grundlage der Raumplanung festgeschrieben.“
823 Schülerinnen und Schüler erhielten ihre Wunschschule (86,7%/2016: 91,9%), 63 Schülerinnen und Schüler erhielten ihren Zweitwunsch (6,6%/4,9%) und 24 den Drittwunsch (2,5%/1,6%). Mit den Eltern der 39 Schülerinnen und Schüler (2016: 15), bei denen keiner der drei anzugebenden Wünsche erfüllt werden konnte, wird das Schulamt nun in persönlichen Kontakt treten. Weitere 28 Schülerinnen und Schüler, die derzeit noch in unterschiedlichen Sprachförderkursen Deutsch lernen, starten nach dem Sommer ebenfalls als Fünftklässler an ihren Schulen.
Auch in der Sekundarstufe I zeigt sich nach Bewertung des Schuldezernenten erneut der Trend zur Ganztagsschule, allerdings mit einem deutlichen Effekt in Geestemünde. Frost: „Die Oberschule Carl von Ossietzky ist mit 156 Erstwahlen die am stärksten angewählte Oberschule der Stadt.“
Sowohl der Ganztagsbetrieb als auch der Verbund mit der Gymnasialen Oberstufe erscheinen vielen Familien offenbar zunehmend attraktiv.“ Allerdings, so Frost, gebe es in Geestemünde deutliche Verschiebungen zu Lasten der Humboldtschule und der Oberschule Geestemünde: „Für eine verlässliche Standortplanung sehen wir hier dringenden Handlungsbedarf für die notwendige Sanierungs- bzw. Bauentscheidungen. Dabei muss die Allmersschule als Grundschule im Herzen Geestemündes mit berücksichtigt werden.“ Das Wahlverhalten der Geestemünder Eltern zeige eindeutig, dass diese Standorte trotz guter pädagogischer Arbeit wegen ihres baulichen Zustandes auf immer geringere Akzeptanz stießen.
Frost: „Umgekehrt sehen wir etwa am Standort der Heinrich-Heine-Schule, dass klare Entscheidungen und die absehbare Umsetzung des Erweiterungsbaus dazu führen, dass die Attraktivität der Schule erhalten bleibt. Das bestätigen stabil hohe Anwahlzahlen, obwohl wir dort derzeit auch in Mobilbauklassen unterrichten.“
Erwartungsgemäß sieht das Schulamt den größten Zuwachs im Stadtteil Lehe. Hier entsteht bis zum Sommer, zunächst ebenfalls in Mobilbauweise, eine „Neue Oberschule Lehe“ (Arbeitstitel). Sie startet mit vier Klassenverbänden des 5. Jahrgangs und wird zunächst als Dependance der Schule am Ernst-Reuter-Platz geführt, allerdings, wie Stadtrat Frost betont, „auf eigenem Gelände, mit eigenem Personal , eigener Ausstattung und einem Gründungsteam, das den Aufbau der Schule am Übergangsstandort und die Errichtung auf dem endgültigen Standort, der zurzeit politisch beraten werde, vorbereiten soll.“
Das Anwahlergebnis für die Oberschulen und das Gymnasium (5. Jahrgang)
SJ 2017/2018 | Vergleich zu 2015/2016 | |||
Verteilt wurden | 949 | 100 % | 925 | 100 % |
Erstwahl erfüllt: | 823 | 86,7 % | 850 | 91,9 % |
Zweitwahl erfüllt: | 63 | 6,6 % | 45 | 4,9 % |
Drittwahl erfüllt: | 24 | 2,5 % | 15 | 1,6 % |
Gesamt: | 910 | 95,9 % | 910 | 98,4 % |
Kein Wunsch erfüllt: | 39 | 4,1 % | 15 | 1,6 % |
Anwahl Oberschulen | 784 | 82,6 % | 758 | 82 % |
Anwahl Lloyd Gy | 165 | 17,4 % | 167 | 18 % |
Kommentar veröffentlichen