Dabei starteten die Gastgeber durchaus vielversprechend und lagen nach vier erfolgreichen Dreipunktewürfen mit 16:14 vorn. Spätestens ab Mitte des Auftaktviertels gerieten die Seestädter jedoch in zunehmende Schwierigkeiten. Gießen legte defensiv eine Schippe drauf und hatte im Angriff viel zu oft freie Bahn. Die Eisbären hatten Probleme in der Verteidigung und Gießen nutzte das selbstbewusst aus. Fast jeder Wurf der Gäste aus der Mittel- und Ferndistanz war ein Treffer. Die 46ers zogen viertelübergreifend davon und konnten es sich sogar leisten, ihren Topscorer Cameron Wells über weite Strecken der Partie zu schonen.
Aus einem 14:16-Rückstand machte Gießen mit einem 20:6-Lauf eine 34:22-Führung. Die Eisbären hatten ihren Rhythmus in dieser Phase komplett verloren. Zwar wurde es Mitte des zweiten Viertels kurzzeitig etwas besser, doch die Fehlerquote die Gastgeber war insgesamt weiter deutlich zu hoch. Einfache Ballverluste boten den Gießenern immer wieder die Chance, den Vorsprung auszubauen. Das einzig Positive aus Bremerhavener Sicht: Trotz der ausbaufähigen Vorstellung waren die Eisbären angesichts eines 32:40-Pausenstandes noch in Schlagdistanz.
Nur 36 Prozent ihrer Feldwürfe konnten die Bremerhavener vor der Pause verwandeln – auch bedingt durch die Verteidigung der 46ers. Gießen selbst traf 48 Prozent aller Versuche aus dem Feld. Die große Frage war, ob sich an diesem Umstand noch etwas ändern würde. Die Antwort kam relativ schnell, denn die Eisbären ließen sich auch zu Beginn des dritten Viertels düpieren und kassierten drei schnelle Gießener Dreier in Folge zum 35:50. Bei den Eisbären ging nun gar nichts mehr zusammen und die 46ers hatten leichtes Spiel. Als Dwayne Evans zum 38:62 für Gäste traf, war die Partie zum Leidwesen der Bremerhavener Zuschauer nach gerade einmal 26 Minuten entschieden.
„So dürfen wir nicht auftreten“
„Wir haben im Vorfeld gewarnt, dass Gießen eine starke Mannschaft hat und sehr gut gecoacht ist. Wenn du die 46ers so spielen lässt, siehst du nicht gut aus. Was wir im dritten Viertel gezeigt haben, ist nicht die Einstellung, die wir brauchen und die uns bisher ausgezeichnet hat. So dürfen wir nicht auftreten, wir müssen unsere Identität wiederfinden“, sagte Eisbären-Trainer Sebastian Machowski nach der Niederlage.
Punkteverteilung Eisbären: Hulls 15, Elliott 16, Kamp 8, Diggs 10, Austin 5, Anderson 16
Beste Werfer Gießen: Wells, Saiboo je 19, Evans 16, Bowlin 11
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