97:92 nach Verlängerung:
Die Eisbären Bremerhaven haben das Nordderby der easyCredit Basketball Bundesliga nach langer Zeit wieder für sich entschieden. In einem dramatischen Duell setzten sich die Seestädter mit 97:92 (76:76/43:41) nach Verlängerung gegen die favorisierten EWE Baskets Oldenburg durch. 8670 begeisterte Zuschauer sahen in der Bremer ÖVB Arena ein spannendes Derby zweier Teams auf Augenhöhe. Erfolgreichste Werfer der nie aufsteckenden Eisbären waren Karvel Anderson (24 Punkte/6 Dreier), Jordan Hulls (18) Harper Kamp, Evan Smotrycz und Waverly Austin (je 11 Zähler) sowie Ivan Elliott (10).„Die Atmosphäre in der ÖVB Arena hat meine Mannschaft gepusht“
„Ich kann meiner Mannschaft nur gratulieren und bin stolz auf das, was meine Spieler heute geleistet haben. Wir haben vor einer großen Kulisse gegen eines der Top-Teams der Liga gewonnen. Ich denke, die tolle Atmosphäre in der ÖVB Arena hat meine Spieler noch einmal zusätzlich gepusht. Im 1. Viertel sind wir nur schwer in die Partie gekommen. Über den Kampf haben wir das Derby dann mehr und mehr an uns gerissen. Wir haben offensiv sehr variabel gespielt und auch defensiv verschiedene Varianten eingestreut. Ich hoffe, dass wir am Mittwoch in Jena nachlegen können“, sagte Eisbären-Coach Sebastian Machowski nach dem Derbysieg gegen sein Ex-Team.
Die Eisbären brauchten rund fünf Minuten, um sich an die Körbe in der ÖVB Arena zu gewöhnen. Während Oldenburg zu Beginn das Glück gepachtet hatte, sprang bei den Gastgebern im Auftaktviertel fast jeder Ball wieder aus dem Korb. Die EWE Baskets hatten zunächst alles im Griff und erspielten sich eine 12:4-Führung. Es dauerte bis zur 7. Minute, ehe die Eisbären in Person von Evan Smotrycz ihren ersten Dreier zum 7:12 verwandeln konnten. Nach zehn Minuten führten die Gäste mit 10 Zählern Vorsprung (13:23).
Mit Beginn des zweiten Viertels waren die Hausherren wie verwandelt. Karvel Anderson lief heiß und stachelte seine Mitspieler mit zwei Dreiern in Folge zum 26:28 förmlich an. Unter den Körben konnten sich Harper Kamp und Waverly Austin jetzt besser in Szene setzen und steuerten wichtige Punkte am Brett bei. Mit einem verwandelten Freiwurf zum 29:28 brachte Austin die Eisbären erstmals in Führung. Seine sieben verwandelten Bonuswürfe sollten in der Endabrechnung noch enorm wichtig werden. Der knappe Bremerhavener Vorsprung hatte auch zur Halbzeit Bestand, denn die Gastgeber agierten offensiv deutlich konsequenter und treffsicherer. Jordan Hulls, der aus der Distanz zunächst kein Glück hatte, zog vermehrt zum Korb und sicherte die knappe 43:41-Pausenführung.
Auch im dritten Viertel blieb es eng, allerdings häuften sich auf Seiten der Eisbären die (Abspiel)Fehler. Das hatte in erster Linie mit der aggressiven Oldenburger Verteidigung zu tun. Die EWE Baskets erhöhten Druck und Tempo. Doch Bremerhaven blieb immer dran und verschaffte sich durch einen Dreier von Jordan Hulls zum 54:53 wieder etwas Luft. Es blieb spannend, denn die Hausherren retteten ihren hauchdünnen Vorsprung in die letzte Viertelpause.
Nun wurde es richtig dramatisch. Zwar zogen die Eisbären dank Evan Smotrycz und Ivan Elliott auf 67:58 davon, doch Oldenburg konterte eiskalt mit einem 8:0-Lauf. Die hohe Foulbelastung wurde Harper Kamp & Co nun zum Verhängnis. Oldenburg übernahm an der Freiwurflinie wieder die Führung, wenige Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit traf Karvel Anderson aber zum 76:76-Ausgleich. Obwohl die EWE Baskets zu Beginn der Overtime wieder auf 80:76 davonzogen, gehörte die Verlängerung den Eisbären. Anderson traf per Dreier zum 84:80 und auch Ivan Elliott versenkte einen wichtigen Distanzwurf zum 88:84. Den Deckel drauf machte schließlich Jordan Hulls mit seinem zweiten Dreier zum 91:86 und zwei blitzsauberen Freiwürfen mitten ins Oldenburger Herz.
Punkteverteilung Eisbären: Hulls 18, Elliott 10, Kamp 11, Smotrycz 11, Diggs 9, Austin 11, Anderson 24, Wendt 3,
Beste Werfer Oldenburg: Paulding 26, Qvale 21, De Zeeuw 17, Duggins 11
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