Hat die Primarstufe aus unterschiedlichen Gründen allgemein bei der Berufswahl an Attraktivität eingebüßt, so gilt dies offensichtlich verschärft für männliche Lehrkräfte. Prof. Christoph Fantini vom Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Universität Bremen hat daher vor wenigen Jahren das Projekt „Rent-A-Teacherman – Mehr Männer in die Grundschule“ ins Leben gerufen. Im Rahmen des Projekts wurden zunächst in der Stadt Bremen männliche Lehramtsstudierende an „männerfreie“ Grundschulen vermittelt, um dort Praxiserfahrungen zu sammeln, die Kollegien zu verstärken und als Ansprechpartner insbesondere für Jungen zur Verfügung zu stehen.
Schuldezernent Michael Frost: „Ganz allgemein wollen wir unsere Schulen möglichst frühzeitig für Lehramtsstudierende öffnen, um ihnen berufliche Perspektiven in Bremerhaven aufzuzeigen. Vielfalt in den Kollegien in Bezug auf Geschlecht oder auch Herkunft ist dabei für die pädagogische Qualität besonders wichtig, weil sie der Zusammensetzung der Klassenverbände entspricht. Jungen und Mädchen brauchen zudem Rollenvorbilder für die Entwicklung der eigenen Identität. Das gilt verstärkt, wenn in der Familie eine männliche Bezugsperson fehlt, und in Bremerhaven wachsen überdurchschnittlich viele Kinder mit allein erziehenden Elternteilen - meist Müttern - auf.“
Das Projekt „Rent-A-Teacherman“ richtet sich an männliche Lehramtsstudierende aller Schulstufen, die studienbegleitend Berufserfahrungen sammeln möchten. Der Einsatz in den Schulen kann u.a. besondere Arbeitsprojekte, die Begleitung von Klassenfahrten, Sportprojekte und Unterstützung des Sexualkundeunterrichts beinhalten. Das Projekt wird von der Universität Bremen wissenschaftlich begleitet. Bewerbungen für den Einsatz an Bremerhavener Grundschulen sind über die Website des Projektes www.maenner-in-die-grundschule.de oder direkt beim Bremerhavener Schulamt (schulamt at magistrat.bremerhaven.de) möglich.
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