„Wir hatten von der ersten Minute an Probleme mit dem physischen Spiel von ALBA und sind nicht mit der Härte in der Berliner Verteidigung klar gekommen. Unsere Schnelligkeit konnten wir nie ausspielen, die Reboundarbeit und die Wurfquoten waren schlecht. Trotz allem dürfen sich die Spieler nicht so hängen lassen. Besonders im Schlussviertel haben wir ohne Herz gespielt. Das ist inakzeptabel“, sagte Eisbären-Coach Chris Harris nach dem Debakel.
ALBA übernahm von Beginn an die Initiative und dominierte in der ersten Hälfte nach Belieben. ALBA-Coach Obradovic ließ konstant über seine Langen spielen und das zahlte sich schnell aus. Die große Berliner Garde um den treffsicheren Bosnier Elmedin Kikanovic sicherte sich reihenweise Offensivrebounds, während die Eisbären defensiv und leider auch offensiv kein Fuß auf den Boden bekamen. In der Verteidigung rührte ALBA Beton an, setzte die Eisbären bereits in der eigenen Hälfte unter Druck. Die Gastgeber waren ausschließlich auf Einzelaktionen angewiesen und da tat sich außer Kyle Fogg niemand hervor. Bremerhaven wirkte ob der Berliner Dominanz und Aggressivität hilflos, lief nach 10 Minuten bereits einem satten 11-Punkte Rückstand hinterher (16:27).
Auch im zweiten Viertel wurde es nicht wirklich besser aus Bremerhavener Sicht – im Gegenteil. ALBA zeigte weiter kein Pardon und führte die Eisbären jetzt in mehreren Szenen vor. Der Vorsprung der Gäste, die sich zum Leidwesen der vielen Bremer Zuschauer in ihr Schicksal ergaben, wurde von Minute zu Minute größer. Berlin agierte bissiger und wollte – das konnte jeder sehen – mit aller Macht Revanche für die Schmach im Hinspiel nehmen. Mit einem locker und leicht heraus gespielten 12:0-Lauf zogen die Gäste nach nur 15 Minuten auf 19:39 davon. Damit war die Messe in der Bremer ÖVB Arena noch vor der Halbzeitpause gelesen. Auf den Rängen machte sich Enttäuschung breit.
Ein Dreier von Jerry Smith zum 32:47 unmittelbar nach der Pause ließ wenige Sekunden lang zumindest etwas Hoffnung aufkeimen im Bremerhavener Lager. Doch ALBA reagierte prompt und im Stile einer Spitzenmannschaft. Per Dreier antwortete Jordan Taylor und ließ sich dabei auch noch von Tyrus Thomas foulen. Somit stand es nach 21 Minuten wieder 51:32 für die Gäste. Das Bild blieb dasselbe wie in der ersten Halbzeit. Einzig Bremerhavens Topscorer Kyle Fogg war dem Berliner Starensemble gewachsen. Der Rest der Eisbären stand im Angriff neben sich und vergab selbst einfachste Punkte. Den Deckel endgültig drauf machte schließlich ALBA-Guard Robert Lowery, der nach 30 Minuten per Buzzerbeater zum 69:47 für die Berliner traf. Doch damit war es aus Bremerhavener Sicht noch lange nicht vorbei: Im Schlussviertel fielen die Eisbären komplett auseinander und ließen sich mit 28:6 förmlich abschlachten.
Punkteverteilung Eisbären: Fogg 19, Smith 9, Zwiener 2, Gordon 14, Freese 2, Thomas 2, Zwiener 2, Bleck 3, Curry 2
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