Die Eisbären Bremerhaven haben im Abstiegskampf der Beko Basketball Bundesliga einen ungemein wichtigen Heimsieg eingefahren.
Gegen die Telekom Baskets Bonn setzten sich die Seestädter aufgrund einer bärenstarken zweiten Hälfte klar mit 87:72 (38:47) durch und können vorübergehend etwas aufatmen. Vier Spieler der Gastgeber, die für ihre deutliche Leistungssteigerung in Hälfte zwei belohnt wurden, punkteten gegen Bonn zweistellig. Eisbären-Center Jannik Freese, der sein wohl bestes Saisonspiel machte, schrammte mit 16 Punkten und 9 Rebounds nur knapp an einem Double-Double vorbei.„Bonn hat vor der Pause unglaublich gut getroffen, wir hingegen haben uns lange schwer getan. Für mich war eine Szene heute spielentscheidend. Als Philip Zwiener vorbildlich und mit vollem Körpereinsatz versucht hat, den Ball zu retten und dabei voll in die Bande gekracht ist, wussten alle, was die Stunde geschlagen hat. Ab diesem Zeitpunkt haben wir einen tollen Kampfgeist gezeigt und man hat gesehen, dass die Jungs mit aller Macht gewinnen wollen. Das Momentum war nach der Pause auf unserer Seite und wir haben anders als sonst in der Schlussphase mit viel Selbstvertrauen gespielt. Auch die Verteidigung und Konzentration waren deutlich besser als in den ersten 20 Minuten“, freute sich Eisbären-Coach Chris Harris über das wichtige Erfolgserlebnis in eigener Halle.
Dabei sah es zunächst nicht gut aus für die Gastgeber. Die Baskets aus Bonn nutzten ihre Freiheiten an der Dreierlinie in der ersten Halbzeit gnadenlos aus und schenkten den Eisbären vor der Pause unglaubliche acht Dreipunktewürfe ein – wohlgemerkt bei nur neun Versuchen. Zwar konnten die Eisbären zunächst mithalten und lagen durch Larry Gordon sogar kurzzeitig vorn (29:28), doch im Grunde hatten die Bonner in den ersten 20 Minuten alles im Griff.
Die Rheinländer lebten von ihren Schnellangriffen und der Wahnsinnstrefferquote aus der Distanz. Die Bremerhavener Verteidigung konnte den Bonner Offensiv-Express nur selten stoppen und so kam es nicht überraschend, dass die Baskets mit einem 9-Punkte-Vorsprung in die Kabine gingen. Nach der Halbzeit allerdings änderte sich das Bild ebenso plötzlich wie radikal.
Nun waren die Eisbären die dominierende Mannschaft und holten Punkt um Punkt auf. Jerry Smith und Larry Gordon gingen mit gutem Beispiel voran und glichen nach 25 Minuten zum 52:52 aus. Plötzlich war Feuer drin im Spiel der Eisbären, die defensiv und offensiv mindestens eine Schippe drauflegten. Ein Dreier von Lorenzo Williams und zwei Freiwürfe von Waverly Austin verschafften den Hausherren vor Beginn des Schlussviertels eine 63:58-Führung. Das dritte Viertel ging mit 25:11 klar an die Bremerhavener.
Bis zur 36. Minute stand das Spiel auf des Messers Schneide, doch die Eisbären behielten dieses Mal ihre Nerven und zeigten enormen Biss. Jannik Freese verwandelte gleich mehrere zweite Chancen und auch Topscorer Kyle Fogg drehte im Schlussabschnitt noch einmal auf. Als Fogg knapp 3 Minuten vor dem Ende auf 80:69 erhöhte, war die Messe im Eisbärenkäfig überraschend früh gelesen. Denn anders als in vielen anderen Partien konnten die Eisbären ihren Vorsprung in der „Crunchtime“ nicht nur über die Zeit bringen, sondern sogar noch ausbauen.
Punkteverteilung Eisbären: Fogg 18, Smith 15, Zwiener 9, Freese 16, Gordon 13, Williams 5, Austin 6, Thomas 5
Beste Werfer Bonn: Clarke 16, White 12, Koch 11, Gates 10
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