Als Beamte der Wasserschutzpolizei am Dienstagnachmittag ein an der Stromkaje in Bremerhaven liegendes Containerschiff betraten, stellten sie fest, dass im Bugbereich Öl austrat und in die Weser lief. Das 140 Meter lange Containerschiff hatte am Montagmorgen eine Grundberührung im Hamburger Hafen.
Aufgrund einer erst später in Hamburg sichtbaren Gewässerverunreinigung erfolgten daraufhin gestern in Bremerhaven Ermittlungen an Bord des Schiffes. Im Rahmen dieser Ermittlungen stellten die Beamten der Polizei Bremen die Gewässerverunreinigung fest. Der bunt schillernde Öl-film erstreckte sich auf der Weser vom Bug auf einer Fläche von ca. 800 m². Durch sofortige Maß-nahmen an Bord des unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrenden Containerschiffes konnte verhindert werden, dass weiteres Öl ausläuft.Die Schiffsführung hatte bereits während des Anlegemanövers an der Stromkaje Beschädigungen am Bugstrahlruder sowie Ölverlust im Hydrauliksystem festgestellt.
Daher wurde gegen den 37 Jahre alten philippinischen Kapitän eine Strafanzeige wegen Gewässerverunreinigung gefertigt und durch die Staatsanwaltschaft Bremerhaven eine Sicherheitsleistung in Höhe von 7000 Euro angeordnet. Da sich das Öl aufgrund des starken Flutstroms der Weser sehr schnell verteilte, entschied sich die zuständige Wasserbehörde vor Ort gegen Reinigungsmaßnahmen.
Ob die Grundberührung in Hamburg im Zusammenhang mit den Beschädigungen am Bugstrahlruder sowie der Gewässerverunreinigung in Bremerhaven stehen wird derzeit ermittelt. Das Schiff darf Bremerhaven zunächst nicht verlassen. Im Zuge der weiteren Ermittlungen stellten die Wasserschutzpolizisten zudem fest, dass das Containerschiff unterbesetzt war. Ein weiterer Matrose hätte sich an Bord befinden müssen.
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