Die Terminals im Land Bremen sind auf das künftige Wachstum des Seegüterumschlags vorbereitet. Dies machte bremenports-Geschäftsführer Horst Rehberg in Berlin bei einem Empfang für Gäste aus Logistik, Schifffahrt, Verbänden, Politik und Verwaltung deutlich. Der Einladung von Via Bremen Foundation und bremenports in die Bremer Landesvertretung waren am Vorabend des 32. Deutschen Logistik-Kongresses etwa 150 Gäste gefolgt. Rehberg würdigte die Bedeutung der Logistik – "ein attraktiver Wirtschaftsbereich mit sehr viel Potenzial, der nach Automobilwirtschaft und Handel die drittwichtigste Branche Deutschlands darstellt."
Das Auf und Ab der Weltwirtschaft wirke sich direkt auf das Geschäft an den Kajen aus, sagte der bremenports-Geschäftsführer. Die schwächelnde Konjunktur in China und der Einbruch des Russland-Geschäfts hätten sich an der Weser negativ auf den Containerumschlag ausgewirkt. "Dagegen konnte Bremerhaven beim Umschlag von Fahrzeugen in den ersten neun Monaten des Jahres auf hohem Niveau sogar leicht zulegen." Auch die jüngste Entwicklung in Bremen-Stadt stimme optimistisch: "Dort konnten die Terminals den Umschlag im Verlauf des Jahres in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld steigern."
"Die bremischen Häfen haben ihre besten Jahre noch vor sich", sagte Rehberg. Man stelle sich auf mittelfristig steigende Container- und Fahrzeugzahlen ein. Der Senat reagiere auf die verkehrswirtschaftlichen Prognosen mit dem massiven Ausbau der Eisenbahnanlagen im Überseehafen Bremerhaven. "Der Aufwand wird sich auszahlen", sagte Rehberg. "Schon heute bringt Europas viertgrößter Containerhafen mehr als eine Million Container (TEU) jährlich auf die Schiene."
Nicht weniger wichtig sei die Anbindung auf der Straße: "Jeder zweite Bremerhavener Hinterland-Container wird mit dem Lkw transportiert. Auch hier erledigen wir unsere Hausaufgaben: Der Bau des Bremerhavener Hafentunnels macht Fortschritte. Damit binden wir den Überseehafen optimal an das Autobahnnetz an."
Im Hinterland der norddeutschen Häfen – Straße wie Schiene – sei allerdings noch viel zu tun. "Der Investitionsstau muss aufgelöst werden", sagt Rehberg. "Er ist ein Hemmschuh für Wirtschaft und Logistik." Das 350-Millionen-Euro-Paket, mit dem der Bund die Schienenanbindung der großen deutschen Seehäfen verbessern will, sei immerhin ein erfreuliches Signal. "Mut macht auch das klare Votum für die Vertiefung von Weser und Elbe, das die Vertreter der Bundesregierung bei der Nationalen Maritimen Konferenz in Bremerhaven abgegeben haben."
Rehberg sprach sich in Berlin entschieden für den raschen Bau des Offshore-Terminals Bremerhaven aus. "Er bietet dem zweitgrößten deutschen Hafen eine einmalige Entwicklungschance." Die Entscheidung von Siemens, ein neues Werk in Cuxhaven zu errichten, bedeute eine weitere Stärkung der Windkraftbranche in der Region. Das Beispiel zeigt laut Rehberg: "Erst muss die Infrastruktur bereitstehen – dann siedeln sich die Unternehmen an."
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