Endlich Grundlagen tarifiert – Schlichtung vereinbart
Pressemitteilung - GDL Aktuell - 21.05.2015
Die Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sind am
heutigen Donnerstag um 19 Uhr beendet. Darauf haben sich die Deutsche
Bahn und die GDL in der bis in die heutigen Morgenstunden dauernden
Verhandlungen in Berlin verständigt. Die GDL leitet dazu sofort das
Streikende ein.
Die Parteien haben sich auf die tariflichen Grundlagen
für einen Flächentarifvertrag für das Zugpersonal und gleichzeitig auch
auf ein Schlichtungsverfahren geeinigt. Zuvor hat die DB akzeptiert,
dass die Tarifverträge anderer Gewerkschaften für die Annahme eines
Schlichtungsspruches oder den Abschluss eines Tarifvertrags keine Rolle
spielen. Dieser Sachverhalt wird deshalb nicht mehr Bestandteil des
eigentlichen Schlichtungsverfahrens sein. Die GDL kann somit für all
ihre Mitglieder des Zugpersonals in den DB-Eisenbahnverkehrsunternehmen
die Tarifverträge verhandeln und abschließen. Lokrangierführer werden
als Lokomotivführer exakt im GDL-Flächentarifvertrag eingruppiert. „Nach
fast einem Jahr Tarifkonflikt konnte mit dem Druck im 9. Arbeitskampf
der Gordische Knoten durchschlagen werden“, so der GDL-Bundesvorsitzende
Claus Weselsky.
Jetzt geht es um die tatsächlichen Verbesserungen für das Zugpersonal
Im Schlichtungsverfahren werden somit nur die inhaltlich entscheidenden Punkte für das Zugpersonal geregelt.
Im Schlichtungsverfahren werden somit nur die inhaltlich entscheidenden Punkte für das Zugpersonal geregelt.
- Obwohl Lokomotivführer und Zugbegleiter nur 15 Prozent der 200.000 DB-Beschäftigten in Deutschland ausmachen, entfallen auf sie vier Millionen der insgesamt sieben Millionen Überstunden und Urlaubsrückstände. Allein die Lokomotivführer schieben drei Millionen Stunden vor sich her, was rund 1.800 Vollzeitstellen entspricht. Lediglich 300 Lokomotivführer sollen zusätzlich eingestellt werden. Deshalb müssen die Überstunden auf 50 im Jahr begrenzt werden, damit mehr Zugpersonal eingestellt wird.
- Durch den unregelmäßigen Schichtdienst kann das Zugpersonal Familie und Beruf ohnehin nur schwer vereinbaren. Daher sind Verbesserungen bei den Ruhetagen, der Schichtfolge sowie der Anrechnung der Arbeitszeit unabdingbar. Allein bei Nachtarbeit ist für die Gesundheit der stark belasteten Kollegen ein Zeitzuschlag allemal wichtiger als Geld.
- ie Wochenarbeitszeit ist um eine auf 38 Stunden zu verringern, das schafft Raum für Familie und Freunde.
- Schließlich fordert die GDL fünf Prozent mehr Tabellenentgelt.
Für die Dauer der Schlichtung vom 27. Mai
bis zum 17. Juni 2015 gilt Friedenspflicht. Es wird somit keine
Arbeitskämpfe der GDL geben. Die GDL hat den Ministerpräsidenten des
Landes Thüringen, Bodo Ramelow, als Schlichter benannt, die DB den
ehemaligen Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Matthias
Platzeck. „Wir gehen davon aus, dass damit eine positive Grundlage für
die Verhandlungen in der Schlichtung geschaffen ist“, so Weselsky.
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