„Ich bin sehr enttäuscht. Man hat heute gemerkt, dass meine Mannschaft unglaublich nervös war und viele Fehler gemacht hat. Wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns und müssen schnellstens lernen, mit Druck umzugehen. Ohne klaren Kopf – besonders im Angriff – kannst du kein Spiel gewinnen. Ich glaube, unsere Dreierquote war heute die schlechteste in der gesamten Saison. Einer Mannschaft, die viele Dreipunktewürfe nimmt, tut das natürlich sehr weh“, sagte Eisbären-Trainer Calvin Oldham nach der elften Saisonniederlage.
Erleichterung machte sich nur vor Spielbeginn breit, denn Eisbären Point Guard Lorenzo Williams konnte anders als in Tübingen wieder mitwirken. Wie wichtig der Spielmacher für seine Mannschaft ist, zeigte sich in der ersten Halbzeit. Williams hielt sich zunächst noch zurück, übernahm aber mit zunehmender Spieldauer immer mehr Verantwortung. War es im Auftaktviertel vor allem Scharfschütze Moses Ehambe, der sich in die Scorerliste eintrug, drehten im zweiten Viertel neben Williams auch Nick Schneiders und Devin Searcy auf. Beide lieferten sich heiße Duelle mit Löwen-Center Kyle Visser.
Braunschweig agierte auf Augenhöhe und konnte sich Mitte des zweiten Viertels sogar leicht absetzen (28:33). Doch die Eisbären bissen – angefeuert von den 3560 Zuschauern – auf die Zähne und konterten mit einem 8:0-Lauf zum 36:33. In dieser Phase war Lorenzo Williams nicht mehr zu halten. „Zo“ zog mehrfach erfolgreich zum Korb und traf auch von der Freiwurflinie bombensicher. Der Lohn war eine knappe 42:39-Führung nach 20 Minuten.
Nach der Pause gerieten die Eisbären offensiv komplett ins Stocken, denn Braunschweig verteidigte nun deutlich aggressiver und zwang die Hausherren zu vielen Fehlern. Die Folge war ein 14:2-Lauf der Gäste zum 46:55. Es sah nicht gut aus für die Eisbären und das änderte sich bis zum Beginn des Schlussviertels nicht. Ganze 11 Punkte erzielten die Gastgeber im dritten Viertel. Braunschweig hingegen wirkte abgezockter, zog nach 30 Minuten auf 62:53 davon.
Ein 8:0-Run zum 60:63 zu Beginn des Schlussabschnitts brachte die Eisbären wieder in Schlagdistanz. Wenig später besorgte Moses Ehambe den 66:66-Ausgleich und der Eisbärenkäfig witterte Morgenluft. In dieser entscheidenden Phase versetzte ausgerechnet Routinier Derrick Allen – letzte Saison noch in Diensten der Eisbären – Bremerhaven den Todesstoß. Allen besorgte mit zwei Korblegern in Folge das 73:68 für Braunschweig. Als Tim Abromaitis 90 Sekunden vor dem Ende zum 75:68 nachlegte, war die Vorentscheidung gefallen. Die Eisbären hatten zwar tatsächlich noch einmal die Chance zum Ausgleich, agierten aber wie so oft in dieser Saison zu kopflos.
Punkteverteilung Eisbären: Williams 18, Schultze 3, Schneiders 8, Ehambe 18, Hesson 10, McGee 2, Searcy 10, O’Brien 4, El Domiaty 1
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