Zur diesjährigen Entwicklung der BLG: „Im Geschäftsbereich Kontraktlogistik haben wir vor etwa einem Jahr hier in Bremen an unserem Hochregallager auch das Online-Geschäft für Tchibo übernommen. Damit hat sich unser Auftragsvolumen verdoppelt und wir konnten viele neue Arbeitsplätze schaffen, “ so Dreeke. Für die Bedienung von zwei Vertriebswegen aus einem zentralen Lagerkomplex heraus waren über 50 Millionen Euro an Investitionen erforderlich. Vergleichbares macht die BLG auch für den Bekleidungshersteller engelbert strauss in Frankfurt. Dort kommen erstmals Roboter zum Einsatz. Der Probebetrieb läuft bereits.
Erfreulich entwickelt hat sich die Autoteilelogistik in Bremen für Mercedes. Das Teilevolumen hat sich durch die neue Produktionsstrategie des Herstellers erheblich gesteigert und es soll noch weiter zunehmen. Im Logistikzentrum Bremen stehen dafür 120.000 Quadratmeter Hallenfläche zur Verfügung. Hinzugekommen ist der Neubau LC GVZ. Da aber auch die Fläche schon bald nicht mehr ausreicht, ist gegenwärtig das LC GVZ 2 mit 27.000 Quadratmetern im Bau, das im Frühjahr in Betrieb genommen werden soll.
Im Neustädter Hafen liegt das Ergebnis in diesem Jahr dank eines umfangreichen Röhrenkontraktes über dem geplanten Ergebnis liegen. Für Siemens wurden zwei neue Logistikzentren übernommen. In Falkensee bei Berlin geht es um die Logistik für das nahe Schaltanlagenwerk und in Krefeld fertig Siemens Schienenfahrzeuge. In der Logistik für die Offshore-Windenergie durchläuft auch die BLG gegenwärtig eine Talsohle. Durch die veränderten energiepolitischen Weichenstellungen gab es Verunsicherungen bei den potenziellen Investoren, so dass zurzeit kaum neue Projekte am Markt sind. Das wird sich laut Dreeke frühestens zur Jahresmitte 2015 ändern, wahrscheinlich aber erst ab 2016.
In der Automobillogistik will die BLG in diesem Jahr das Vorjahresvolumen von 7,75 Millionen Fahrzeugen übertreffen. Dreeke: „Wir könnten die Acht-Millionen-Grenze knapp knacken.“ Einen Beitrag dazu leistet Bremerhaven, der größte Standort im Automobilnetzwerk der BLG. Dort rechnet das Unternehmen mit
rund 2,3 Millionen Fahrzeugen, 120.000 mehr als im Vorjahr. Und die Automobilhersteller signalisieren weiteres Wachstum ihrer Exporte. Deshalb investiert die BLG demnächst über 20 Millionen Euro in den Bau eines neuen Autoregals. Es wird auf sechs Ebenen Platz für 6.600 Pkw bieten.
Im brandenburgischen Falkenberg wurde im Oktober ein neues Service-Zentrum für die Wartung und Reparatur der Autotransportwaggons eröffnet. Die Leistungen bietet die BLG aber auch anderen Schienenunternehmen an. In Falkenberg wurden rund 16 Millionen Euro investiert. Die BLG RailTec in Falkenberg ist eine Tochter der BLG AutoRail. Das Unternehmen ist im Herbst 2008 an den Start gegangen und wird in diesem Jahr schon auf rund 600.000 Autotransporte auf der Schiene kommen.
Im Geschäftsbereich Containerlogistik, der vom Gemeinschaftsunternehmen EUROGATE entwickelt wird, läuft es an den meisten Terminals im Netzwerk recht gut und EUROGATE liegt im Ergebnis klar über dem Vorjahr. Während die Dienstleistungstiefe in den Geschäftsbereichen Automobile und Container weitestgehend ausgereizt ist und die BLG in diesen Bereichen schon Marktführer in Europa sind, bietet die Kontraktlogistik noch Entwicklungsmöglichkeiten. So will die BLG ihre Wertschöpfungspalette deutlich ausbauen und in zusätzlichen Segmenten tätig werden.
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