Bis etwa 12.20 Uhr werden insgesamt 13 Gedenksteine für die während der NS-Zeit verfolgten und ermordeten Bremerhavenerinnen und Bremerhavener verlegt. Seit 1992 erinnert der Künstler Gunter Demnig mit seinem Projekt „Stolpersteine“ in über 1100 Orten in Europa an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Demnig verfolgt mit diesen dezentralen Denkmälern das Ziel, die Opfer des Nationalsozialismus aus der Anonymität herauszuholen und ihnen durch diese Steine ihren Namen zurückzugeben. Inzwischen wurde das Projekt „Stolpersteine“ auch in Norwegen, Polen, der Ukraine, der Slowakei und Luxemburg durchgeführt, um die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Zigeuner, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus lebendig zu erhalten.
Mittlerweile hat Gunter Demnig über 46.000 dieser Gedenksteine verlegt, im Mai 2014 erstmals auch in Rumänien. Die schlichten, zehn mal zehn Zentimeter großen Betonquader mit Messingtafeln, in die mit Hammer und Schlagbuchstaben Name, Geburtsjahr und Angaben über das Schicksal eingestanzt sind, werden in Bürgersteigen vor den Häusern verlegt, in denen die Opfer des NS-Regimes einst wohnten. Der Betonstein wird versenkt, nur die Tafel bleibt sichtbar. Stolpern kann man nur im übertragenen Sinn. In diesem Jahr werden an sechs Orten „Stolpersteine“ verlegt, allerdings nicht vom Künstler selbst, sondern von Schülerinnen und Schülern der Anne-Frank-Schule unter Leitung der Lehrerinnen Susann Haupt und Susanne Schaefer.
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