Bundespräsident Joachim Gauck reist in der Reihe seiner Antrittsbesuche in den Bundesländern am Dienstag, 21. Mai, in die Freie Hansestadt Bremen. Der Besuch steht unter dem Motto "Wasser, Wind und Wandel." Begleitet von seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt, wird der Bundespräsident das Klimahaus und ein Unternehmen in Bremerhaven sowie das Rathaus, die Bürgerschaft und den Ortsteil Osterholz-Tenever in Bremen besuchen.
Am Vormittag wird der Bundespräsident vom Präsidenten des Senats der Freien Hansestadt Bremen , Jens Böhrnsen, und dem Oberbürgermeister der Seestadt Bremerhaven, Melf Grantz, am Klimahaus 8° Ost in Bremerhaven begrüßt. Anschließend besichtigt er im Klimahaus 8° einen Teil der Ausstellung und spricht mit Expertinnen und Experten über den globalen Klimawandel und die Klimaforschung am Standort Bremerhaven. Eine der Gesprächspartnerinnen des Staatsoberhauptes wird Prof. Dr. Karin Lochte sein, sie ist Direktorin des Alfred Wegener Instituts für Polar- und Meeresforschung. Im Unternehmen WeserWind informiert sich der Bundespräsident über Offshore-Windkraftanlagen, deren Fundamente die Firma produziert.
Am Nachmittag stehen eine Begegnung mit dem Senat im Rathaus von Bremen und ein Essen in der Bremischen Bürgerschaft (Landtag) auf dem Programm. In Osterholz-Tenever präsentieren ehrenamtlich engagierte Bewohnerinnen und Bewohner dem Bundespräsidenten ihre Projekte in der Jugend- und Nachbarschaftsarbeit und berichten vom Wandel und der Umgestaltung ihres Quartiers. Zum Abschluss seines
Besuchs im Zwei-Städte-Staat trifft der Bundespräsident mit ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern bei einem Empfang im Weltkulturerbe Bremer Rathaus zusammen und wird eine Ansprache halten. Der Besuch in Bremen ist der 15. offizielle Besuch in den Bundesländern. Zuletzt hatte der Bundespräsident am 30. April Sachsen und am 26. April Hamburg besucht, es folgt Mecklenburg-Vorpommern am 28. Mai.
Der Bundespräsident Joachim Gauck wurde 1940 in Rostock geboren. Nach dem Abitur studierte er Theologie. Von 1965 bis 1990 stand er im Dienst der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs und arbeitete viele Jahre als Pastor.
Schon als Jugendlicher trat Joachim Gauck in Opposition zur Diktatur in der DDR. 1989 gehörte er zu den Mitbegründern des Neuen Forum und wurde in Rostock dessen Sprecher. Joachim Gauck war Mitinitiator des kirchlichen und öffentlichen Widerstandes gegen die SED-Diktatur. Er leitete die wöchentlichen „Friedensgebete“, aus denen die Protestdemonstrationen hervorgingen.
Im März 1990 zog Joachim Gauck als Abgeordneter der Bürgerbewegungen, die sich im Bündnis 90 zusammengeschlossen hatten, in die zum ersten Mal frei gewählte Volkskammer ein. Joachim Gauck wurde zum Vorsitzenden des Parlamentarischen Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit gewählt. Zum 3. Oktober 1990 berief ihn Bundespräsident Richard von Weizsäcker auf Vorschlag der Bundesregierung zum Sonderbeauftragten der Bundesregierung für die personenbezogenen Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes. Von 1991 bis 2000 war Joachim Gauck Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.
Von 2001 bis 2004 war Joachim Gauck deutsches Mitglied des Verwaltungsrates der Europäischen Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Wien. 2003 wurde er Bundesvorsitzender der Vereinigung Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. Am 18. März 2012 wählte die Bundesversammlung Joachim Gauck zum elften Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland.
Für sein Wirken wurde Joachim Gauck mit zahlreichen Ehrungen und Preisen ausgezeichnet, darunter die Theodor-Heuss-Medaille, der Geschwister-Scholl-Preis, der Europäische Menschenrechtspreis und der Ludwig-Börne-Preis. Er ist Ehrendoktor der Universitäten Rostock, Jena und Augsburg.
Joachim Gauck lebt seit 2000 mit Daniela Schadt zusammen. Er hat vier Kinder, elf Enkel- und drei Urenkelkinder.
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