Freudentaumel in der Drachenhöhle
Die Eisbären Bremerhaven haben zum Auftakt der Beko BBL-Rückrunde für einen Paukenschlag gesorgt. Im Nordderby bei den Artland Dragons Quakenbrück gewannen die Seestädter am Sonnabend sensationell mit 96:80 (51:43). Und das, obwohl sie das Hinspiel vor zwei Wochen noch haushoch mit 51:73 verloren hatten. Gleich sieben Eisbären-Spieler punkteten in der Artland Arena zweistellig. Erfolgreichster Bremerhavener Korbjäger war Philip Zwiener mit 18 Punkten.„Das war eine super Leistung meiner Mannschaft, die mich sehr stolz macht! Wir haben zuletzt zwei sehr hohe Niederlagen kassiert. Besonders das Hinspiel in Bremen hat uns sehr wehgetan. Wir haben von Anfang an das Tempo kontrolliert, waren hoch motiviert und haben den Ball exzellent bewegt. Das belegen insgesamt 26 Assists. Ein wichtiger Faktor war auch das große Selbstbewusstsein, mit dem wir heute aufgetreten sind. So kann es definitiv weitergehen!“, freute sich Eisbären-Trainer Doug Spradley nach dem Überraschungs-Coup beim Nordrivalen.
Die 3000 Zuschauer in der wie immer ausverkauften Quakenbrücker Drachenhöhle rieben sich schon in der ersten Halbzeit verwundert die Augen. Denn nicht die favorisierten Drachen, sondern die Gäste aus Bremerhaven dominierten das Spielgeschehen. Im Vergleich zum Hinspiel vor zwei Wochen legten die Eisbären gleich drei Schippen drauf und überraschten die Dragons mit bissiger Verteidigung und klugem, schnellem Passspiel. Nach einer 23:18-Führung nach dem 1. Viertel konnten sich die Seestädter sogar noch steigern.
Zwei krachende Dunkings von Center Scott Morrison markierten den Beginn der wohl besten Eisbären-Phase. Besonders Philip Zwiener war nun nicht mehr zu bremsen. Der Nationalspieler schenkte dem Gegner bis zur 15. Minute 16 Punkte – darunter vier Dreier – ein. Der Bremerhavener Vorsprung betrug zwischenzeitlich 14 Punkte. Zur Halbzeit führten die Gäste immerhin noch mit 51:43.
Wer geglaubt hatte, dass Quakenbrück nach der Halbzeit die Wende einleiten würde, sah sich getäuscht. Die Dragons spielten zwar nicht schlecht, aber die Eisbären agierten weiter eiskalt! Kaum zu glauben: Bis zum Ende des dritten Viertels warfen die treffsicheren Spradley-Schützlinge (60 Prozent Wurfquote) einen 17 Punkte-Vorsprung heraus (80:63). Das Spiel war so gut wie entschieden.
Es flutschte einfach bei den Bären. Und das setzte sich auch im Schlussabschnitt fort. Die Drachen waren schlichtweg chancenlos, denn Bremerhaven ließ sich weiter durch nichts aus der Ruhe bringen. Am Ende steuerten die Eisbären, bei denen Neuzugang Kevin Kruger ein gelungenes Debüt feierte, einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg entgegen. Nach der Schlusssirene brachen dann alle Dämme. Voller Freude enterten die Eisbären-Profis kurzerhand die Gästetribüne, um den Derbysieg gemeinsam mit ihren rund 150 mitgereisten Fans auszukosten.
Punkteverteilung Eisbären: Burrell 12/9 Assists, Waleszkowski 16/8 Rebounds, Zwiener 16/4 Dreier, Harris 12, Morrison 13, Jackson 10, Kruger 10, Harris 10, Burtschi 7
Beste Werfer Quakenbrück: Mallet 21, King 16, Gomes 15, Taylor 12, Strasser 11
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