Um
die Täuschungsabsicht gegenüber ihre Opfer noch besser zu verschleiern,
wenden Betrüger jetzt am Telefon einen Trick an, den man nur schwer
durchschauen kann. Beim Anruf des Betrügers wird eine Telefonnummer
angezeigt, die es zwar tatsächlich gibt, aber nicht die Nummer des
Anrufers ist. Dadurch wiegen sich die Angerufenen in einer falschen
Gewissheit.
Aufmerksam wurden die Ermittler der Polizei durch
den Fall eines Rentners, der auf die Masche der Täter reingefallen
ist. Er erhielt einen Anruf eines angeblichen Mitarbeiters des
Amtsgerichts. Dabei handelte es sich bei der angezeigten Rufnummer am
Telefon tatsächlich um eine Nummer des Amtsgerichts. Dieser angebliche
Mitarbeiter erklärte, dass der Rentner mehrere tausend Euro zahlen
solle. Angeblich sei ein Lotto-Abonnement aus dem Jahr 2007 noch nicht
gezahlt worden. Das Opfer hielt die Mitteilung für wahr und machte sich
auf den Weg zur Bank. Darüber hinaus erhielt das Opfer einen
vorgetäuschten Anruf eines Anwalts, wieder mit einer Telefonnummer, die
es tatsächlich gibt. Darin wurde nachdrücklich darauf hingewiesen, das
Geld auch zu bezahlen. Als der Rentner die geforderte Summe von seinem
Sparkonto abheben wollte, wurde die Angestellte des Geldinstituts
aufmerksam und verständigte die Polizei.
Dass Telefonbetrüger durchaus einfallsreich sein
können, wenn es
darum geht, das Geld anderer Leute aus deren Taschen zu
ziehen, ist ja bereits hinreichend bekannt. Diese neue Methode wird als
„Spoofing“ oder „Call-ID-Spoofing“ bezeichnet. Das Besondere dabei ist,
dass nicht nur der Angerufene selbst Opfer wird, sondern auch völlig
unbeteiligte Personen. Nämlich die, deren Rufnummern verwendet werden.
„Spoofing“ kann frei als Manipulation oder
Verschleierung bezeichnet werden. Bei dieser Methode verwendet der
Anrufer eine fremde Nummer, die auf dem eigenen Telefon-Display
angezeigt wird. Der Anrufer bedient sich dabei der Nummer seriöser
Organisationen, die in der Regel einen guten Ruf genießen.
Ziel ist es, den Angerufenen dazu zu bringen, Geld
zu überweisen oder Bankdaten auszuspähen, um damit Abbuchungen vom Konto
des Opfers vornehmen zu können. Dabei schüren die Täter Ängste bei den
Angerufenen, um der Sache Nachdruck zu verleihen.
Wer einen solchen Anruf erhält, sollte keine
Bankdaten preisgeben oder gar Geld überweisen, sondern zunächst die
Telefonnummer und den Namen des Anrufers erfragen. Danach sollte man
selbst bei der genannten Stelle zurückrufen und nach dem Ansprechpartner
fragen, um sich zu vergewissern.
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