Fehlende Planungssicherheit: 2018 kein Rennen
Nach dem erfolgreichen Jubiläumsrennen Nr. 60 an Pfingsten 2017 legt das traditionsreiche Bremerhavener
Fischereihafen Rennen,
Deutschlands größtes Motorrad-Straßenrennen, eine Pause ein. Trotz
frühzeitiger und fortgesetzter Bemühungen des Veranstalters war es nicht
möglich, mit dem Deutschen Motorsportbund (DMSB) rechtzeitig eine
ausreichende Planungssicherheit zu erzielen.
Bereits 2017 war
trotz intensiver Bemühungen der veranstaltenden MSG Weserland e.V. eine
Streckenabnahme erst im März und damit keine drei Monate vor dem Rennen
zustande gekommen. Angesichts der Mehrkosten im signifikanten
sechsstelligen Bereich und der logistischen Herausforderung, die als
Ergebnis der Abnahme geforderten Beton-Elemente und Metallzäune
rechtzeitig zu besorgen, wurde das Jubiläumsrennen zu einem echten
Kraftakt für das gesamte Organisationsteam.
Entsprechend war der
Wunsch an den DMSB für 2018 klar: frühzeitige Erteilung der
Streckenlizenz, frühzeitig eine stabile Planungsgrundlage. Leider wurde
diesem Wunsch nicht entsprochen, wie DMSB-Sportdirektor Michael Günther
in einer Telefonkonferenz am heutigen Dienstag (12. Dezember) erneut
bestätigte.
„Wie wir den Verantwortlichen ausführlich und
wiederholt schriftlich und mündlich dargelegt haben, ist der Vorschlag
des DMSB, eine so komplexe und kostspielige Veranstaltung auf der
Grundlage mündlicher Versprechungen und einer vorläufigen Streckenlizenz
vorzubereiten, für uns keine belastbare Arbeitsgrundlage“, so Hinrich
Hinck, Vorstand der MSG Weserland und Geschäftsführer der German Road
Racing GmbH. „Eine so große Veranstaltung hat eine lange Vorlaufzeit. Es
ist weder unseren treuen Fans noch den Fahrern noch unserem Team und
der Stadt Bremerhaven zuzumuten, bis praktisch fünf Minuten vorm Rennen
noch zu bangen, ob die in Aussicht gestellte Lizenz nun kommt oder
nicht. Uns ist in den vergangenen Jahren durch Vertreter des DMSB immer
wieder ausgezeichnete Arbeit im Bereich Sicherheit bescheinigt worden.
Warum dennoch auf einem Verfahren bestanden wird, das dem DMSB bis zur
letzten Sekunde eine Nichterteilung der Lizenz und damit eine Absage der
gesamten Veranstaltung ermöglicht, ist für uns nicht nachvollziehbar.
Es fehlt das Gefühl, an einem Strang zu ziehen. Denn eigentlich sollten
wir alle doch dasselbe Ziel haben: beste Werbung für den
Motorradrennsport in Deutschland zu machen!“
Eine Fortsetzung des
Fischereihafen-Rennens zu einem späteren Zeitpunkt schloss Hinck jedoch
nicht aus: „Wir freuen uns sehr über die enorme Rückendeckung durch
Fans, Fahrer und die Stadt Bremerhaven sowie die
Fischereihafen-Betriebsgesellschaft (FBG). Ihnen allen gilt unser
ausdrücklicher Dank, ebenso unserem großartigen Team und den Partnern
und Sponsoren, die unsere Veranstaltung unterstützt haben. Wir alle
wünschen uns von Herzen, dass dieses traditionsreiche Rennen noch eine
lange und erfolgreiche Zukunft hat. Gemeinsam mit der Stadt Bremerhaven
und weiteren Partnern werden wir nach Wegen suchen, um diese Zukunft zu
ermöglichen. Der enorme Zuspruch beim Publikum und bei Fahrern aus ganz
Europa beweist, dass diese Zukunft von sehr vielen Menschen gewünscht
ist: LAUT. ROH. ECHT. So, wie wir alle das Fischereihafen-Rennen
lieben.“
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