Die zukünftige Nutzung des Bremerhavener Kreuzfahrtareals wurde am heutigen Mittwoch (9. Juli) auf der Sitzung des Arbeitskreises Kreuzfahrttourismus diskutiert. Hintergrund ist die Vorlage eines Gutachtens, das verschiedene Möglichkeiten vom Abriss des alten Columbusbahnhofes und der Sanierung der Columbuskaje bis zum Neubau eines maritimen Themenhotels aufzeigt. Der Arbeitskreis Kreuzfahrttourismus wurde ins Leben gerufen, um die Schiffs- und Passagierzahlen im Columbus-Cruise-Center Bremerhaven zu steigern und das Areal an der Weser optimaler zu nutzen.
„Die Inhalte des Gutachtens sind von allen Beteiligten mit großem Interesse aufgenommen worden“, sagte OB Grantz. „Nun müssen die zuständigen Ressorts, Dezernate und Gremien beraten, welche Teile davon umgesetzt werden. Dies muss zeitnah geschehen, damit die Entwicklung des Kreuzfahrtterminals nicht stehen bleibt.“ Die dafür notwendigen Entscheidungen seien aber kein Selbstzweck, sondern dienten dem Wachstum der Wertschöpfungskette in Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie und damit dem Wohl der Menschen in Bremerhaven und Bremen.
„Mit dem Columbus-Cruise-Terminal haben wir nach der Investition von rund 25 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln einen der modernsten Terminals in Europa als Basis. Die Kreuzfahrtbranche ist weiter auf Wachstumskurs. Mit der richtigen Strategie und kluger Entwicklungspolitik, können wir uns von
dem Kreuzfahrt-Kuchen ein großes Stück abschneiden“, betonte OB Grantz.
Unter anderem empfiehlt das Gutachten den Abriss des alten südlichen Komplexes des Columbusbahnhofs. Die jährlichen Unterhaltungskosten der ehemaligen Fahrgastanlage liegen demnach über den erzielten Einnahmen. Die Kosten für eine Sanierung des Gebäudes liegen nach ersten Schätzungen bei mehr als fünf Millionen Euro. Durch den Abriss würde dann eine geschlossene Neubaufläche direkt an der Weser entstehen. Hier könnte laut Gutachten eine neue Multifunktionshalle mit 3500 Quadratmetern Fläche gebaut werden, um die Abfertigung am Kreuzfahrtterminal zu verbessern. Das Columbus-Cruise-Center Bremerhaven (CCCB) grenzt direkt an die alten Gebäudeteile des Columbusbahnhofs an und wäre von den Maßnahmen nicht berührt.
Auch der Bau eines maritimen Themenhotels mit Kreuzfahrtbezug sowie eines Bürohochhauses als neuem Standort für die aktuellen Mieter des alten Columbusbahnhofes wird in dem Grundsatzpapier vorgeschlagen. Weitere Ideen sind die Einrichtung eines kleinen Museums – beispielswiese mit Bezug auf die Ankunft von Rock´n Roll-Star Elvis Presley in Deutschland an der Kaje – und auch ein Blockheizkraftwerk für die Strom- und Wärmeversorgung auf der Columbusinsel wären denkbar. Dieses Kraftwerk könnte dann auch – je nach Bedarf und Wunsch – die landseitige Energieversorgung von Kreuzfahrtschiffen übernehmen und so die bisher entstehenden Abgas-Emissionen der Kreuzliner durch die laufenden Schiffsmaschinen während der Abfertigung reduzieren.
„Das vorliegende Gutachten zeigt, dass die Columbus-Insel ein großes Entwicklungspotenzial hat. Welche der vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden, werden die weiteren Planungen zeigen. Tatsache ist, dass die direkte Lage am Wasser ein großer Standortvorteil sowohl für Büro-Neubauten als auch andere Projekte ist. Bei allen Überlegungen steht im Vordergrund, dass die Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit gesichert sein muss“, sind sich Wirtschafts- und Häfensenator Martin Günthner und Oberbürgermeister Grantz einig.
Dem Arbeitskreis Kreuzfahrttourismus gehören unter anderem der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner, Oberbürgermeister Melf Grantz sowie Vertreter der städtischen Wirtschaftsförderung, des Flughafens Bremen, der Industrie- und Handelskammer, der Erlebnis Bremerhaven GmbH, der Hochschule Bremerhaven sowie der Werbegemeinschaft Fischereihafen und des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes an.
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