Im Jahr 2019 sind in Deutschland erstmals mehr als zehn Tonnen Kokain durch Ermittler sichergestellt worden.
Das Jahr entwickle sich zu einem "absoluten Rekordjahr, was
Kokain-Sicherstellungen angeht", sagte Christian Hoppe, Kriminaldirektor
beim BKA, dem NDR.
Nach einem Bericht des NDR arbeitet das BKA derzeit an einer
verbesserten Strategie, um den internationalen Kokainhandel effektiver
zu bekämpfen. Die Initiative geht offenbar auf die Bitte mehrerer
norddeutscher Landeskriminalämter zurück, die sich mit den
Kokain-Schmugglern zunehmend konfrontiert sehen. Vom BKA hieß es, man
stimme sich derzeit mit dem Zollkriminalamt und den Landeskriminalämtern
"zum weiteren Vorgehen" ab.
Ein großer Anteil der aktuellen Kokain Sicherstellungen geht auf die
Containerhäfen in Hamburg und
Bremerhaven zurück. Allein in Hamburg
konnten in diesem Jahr zwei Großlieferungen abgefangen werden, die
zusammen zwei Drittel der gesamten beschlagnahmten Menge ausmachten. Der
Chef der Hamburger Zollfahndung, René Matschke, sagte dem NDR, er habe
sowohl in Hamburg als auch in Bremerhaven inzwischen "mehr Personal zur
Bekämpfung des Kokainhandels eingesetzt".
Im Falle des über Bremerhaven
geschmuggelten Kokains habe die Zollfahndung Erkenntnisse, dass dieses
auch über dort ansässige Clans verteilt werde, sagte Matschke.
Erst von wenigen Wochen wurde ein aus Albanien stammender Hafenarbeiter vom SEK in seinem Haus in Speckenbüttel verhaftet. Das SEK hatte seine Haustür am frühen Morgen mit einer Kettensäge geöffnet. Er soll mehrere wertvolle Immobilien besitzen und Teilhaber eines Eiscafes in Bremen sein. Ein weiterer Hafenarbeiter wurde auch verhaftet, ist aber wieder auf freien Fuß.
Wie, wieviel und ob überhaupt Kokain gefunden wurde, dazu haben Polizei und Staatsanwaltschaft sich bislang nicht geäußert. Der Hauptbeschuldigte sitzt noch in Untersuchungshaft.
Aus Ermittlerkreisen heißt es, dass insbesondere libanesische Netzwerke in der Kokaingeldwäsche auffallen.